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Der Februar kam den Wildtieren entgegen

Der aktuelle Winter begann ähnlich wie im Jahr zuvor bereits früh. Dazu war er schneereich und teils auch sehr kalt. Trotzdem wird er in Bezug auf die Situation der Wildtiere nicht mit dem Winter davor vergleichbar sein.

10.03.19 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Die Rehe suchen jeweils die aperen Stellen, auf denen sie äsen können.
Die Rehe suchen jeweils die aperen Stellen, auf denen sie äsen können.
PIUS FURGER

Die aktuellen Fallzahlen der Wildtiere liegen zurzeit noch nicht vor. Adrian Arquint, kantonaler Jagdinspektor zieht trotzdem eine erste Bilanz. «Obwohl wir noch nicht alle Daten haben, können wir sagen, dass der Winter 2018/19 nicht mit dem Jahr davor vergleichbar ist». Konkret erwartet Arquint, dass dieser Winter sich leicht über dem Schnitt der milden Winter der vergangenen Jahre befindet.

Ein Rückblick auf die Zahlen des letzten Jahres weckt dunkle Erinnerungen: Den Winter 2017/18 haben nämlich 2342 Hirsche nicht überlebt – das sind viermal mehr Hirsche als im Mittel der letzten Jahre. Bei den Rehen waren es mit 3162 Tieren doppelt so viele wie im Durchschnitt. Beim Gamswild verhungerten 972 Tiere oder sie wurden Opfer von Unfällen oder Raubtieren. Beim Steinwild wurden 303 Stück Fallwild gezählt.

Solche Zahlen befürchtet das Amt für Jagd und Fischerei also nicht. Und doch hätte man Anfang Januar erneut von einem nagenden Winter ausgehen könne. Noch im Januar deckte eine dicke Schneepracht die Landschaft ein, kalte Temperaturen liessen die Oberflächen gefrieren. Dies bedeutete für die Wildtiere vor allem eins: Überleben auf Sparflamme. Denn grosser Schneefall schränkt die Bewegungsfreiheit der Wildtiere massiv ein und erschwert ihnen die Futtersuche. Aus diesem Grund hat der Kanton Graubünden im Januar vermehrt kommuniziert, dass Ruhe für das Überleben der Tiere entscheidend sei. Die Öffentlichkeit wurde darauf aufmerksam gemacht, die Wildtiere in ihren Winterlebensräumen ungestört zu lassen, damit sie überlebensnotwendige Energie sparen können.

Ein guter Herbst ist auch wichtig

Trotz der grossen Schneemengen konnten sich die Wildtiere in Graubünden für den laufenden Winter gut rüsten. «Sie hatten im Herbst ein gutes Futterangebot und konnten sich gut auf den Winter und auf das knappe Nahrungsangebot einstellen», so Arquint. Dass der Winter 2018/19 für die Wildtiere weniger rigoros ausfallen wird, liegt gemäss Arquint jedoch auch am Februar: «Die warmen Temperaturen im Februar konnten die Situation sehr schnell entschärfen.» Im Jahr davor seien diese zwei Voraussetzungen nicht gegeben gewesen. Die Tiere seien bereits geschwächt in den Winter gestartet und hatten einen langen und kalten Winter. (can)

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