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Prix Transparence 2018: Bündner Journalistin ausgezeichnet

Der Prix Transparence 2018 hat die wichtigsten Geschichten des letzten Jahres ausgezeichnet. Gewonnen hat Philippe Boeglin von der Westschweizer Zeitung «La Liberté». Aufs Podest hat es auch die Bündner Journalistin Stefanie Hablützel geschafft.

Südostschweiz
01.03.19 - 13:44 Uhr
Leben & Freizeit
Stefanie Hablützel
Durch eine Panne gelangten 2016 vermutlich grosse Mengen der krebserregenden Industriechemikalie PCB in einen Bach. Stefanie Hablützel deckte den Fall auf.
Yanik Buerkli / YANIK BÜRKLI

Unzählige Geschichte haben das letzte Jahr in der Schweiz geprägt: Von horrenden Spesenabrechnungen in der Armee über einen Umweltskandal bis hin zu Gift im Bach. Der Prix Transparence zeichnet Journalistinnen und Journalisten aus, die Missstände entlarven und Licht in weggesperrte Dossiers bringen. Die erstmalige Auszeichnung geht an Philippe Boeglin von «La Liberté». 

Mit seiner Geschichte brachte der Gewinner Philippe Boeglin die Schweizer Armee im November 2018 in Bredouille. Im von ihm öffentlich gemachten Untersuchungsbericht deckte er die Dimension von Spesenexzessen in der Armee auf: Armeechef Philippe Rebord liess 18 Partnerinnen seiner höheren Stabsoffiziere mit dem Helikopter für Zehntausende Franken zu Seminaren einfliegen. 

Eine besondere Rolle zu dieser Aufdeckung spielte auch der mittlerweile freigestellte Oberfeldarzt Andreas Stettbacher. Stettbacher, der 2016 wegen eines teuren Weihnachtsessens – 15'000 Franken für 32 Personen – unter Beschuss geraten war, packte aus, um zu beweisen, dass er nicht der einzige war, der mit Spesenexzessen glänzte. «Seine Recherche zeigt Journalismus, der etwas bewegt. Er ist dran geblieben, hat nicht locker gelassen und hat sich die Dokumente erkämpft», sagt Jury-Mitglied Katia Murmann zum Bundeshauskorrespondenten von «La Liberté» in einem Webvideo von «Öffentlichkeitsgesetz.ch»

3. Platz an Hablützel

Hinter Philippe Boeglin und einer Medienvereinigung, bestehend aus «Walliser Bote», «Le Nouveliste», «RTS» und «Le Temps», welche den 2. Platz belegt, rangiert Stefanie Hablützel. Die Bündnerin hat für die Zeitschrift «Der Beobachter» zu einer Umwelt-Panne bei der Sanierung der im Kanton Graubünden gelegenen Staumauer Punt da Gall recherchiert. Unterlagen, deren Herausgabe sie gestützt auf das kantonale Öffentlichkeitsgesetz verlangt hatte, lassen auf ungenügende Kontrollen schliessen. Dabei gelangten im Jahr 2016 grosse Mengen der krebserregenden Industriechemikalie PCB in den Bach Spöl. 

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