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Frischer und jugendlicher Wind im Surses

Die Gemeinde Surses hat mit einem Thema zu kämpfen, welches in einigen Bündner Dörfern auftritt: Das Angebot für junge Erwachsene nimmt in Randgebieten stetig ab. Der neu gegründete Verein «Favogn Surses» möchte den jungen Einheimischen im Surses nun eine Stimme geben und sich für ihre Bedürfnisse einsetzen.

22.02.19 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit

Während sich die einen nur darüber beklagen, dass das Angebot für Jugendliche und junge Erwachsene in der Region Surses zu gering ist, packt der Verein «Favogn Surses» das Problem an. Veranstaltungen, Partys und Treffpunkte sollen wieder die Selbstverständlichkeit geniessen, die sie früher einmal hatten.

Der Verein schürt die Hoffnung, das Surses mit einem frischen Wind wiederzubeleben. Dabei soll vor allem der Spass in den Vordergrund gerückt werden, wie der Präsident des Vereins, Adrian Ballat erklärt. «Wir sind alle freiwillig mit dabei und uns liegt es am Herzen, Veranstaltungen zu organisieren, die Einheimische, Zweitwohnungsbesitzer und Touristen zusammenbringen». Seit der Gründung wurden bisher verschiedene Schlittelrennen mit Glühwein und Fondueplausch, eine Retro-Eis-Disco sowie eine Mario-Kart-Challenge organisiert. Gegründet wurde der Verein vor rund zwei Monaten, mittlerweile zählt er rund 40 Mitglieder.

Zuletzt führte der Verein am letzten Freitag eine Eisdisco durch:

#eisdisco #iceicebaby #heissaufeis #retro #savognin

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Früher ging in Savognin die Post ab

Die einzelnen Dörfer der Gemeinde Surses sind verstreut und teils klein. Es gibt zwar Sport- und Kulturvereine, sowie vereinzelte Jungmannschaften, doch die Mittel für ein vielfältiges Programm fehlen. Im Kampf um das Überleben im Tourismus legt die Ferienregion Savognin Bivio Albula vor allem Wert auf das Familienangebot. Während früher bis in die frühen Morgenstunden im Après-Ski gefeiert wurde, schliessen einige Lokale ihre Türen bereits etwa um Mitternacht.

Eine richtige Diskothek fehlt nach der Schliessung des Cube Clubs in Savognin auch. Für Ballat, welcher selbst Skilehrer ist, ist diese Entwicklung sehr nagend. «Wenn ich mit den älteren Skilehrern zusammensitze und höre, was für ein ‹Halligalli› sie damals hatten, ist es schade zu sehen, dass es nicht mehr so ist». Noch vor 30 Jahren seien die Bars, Restaurants und Hotels in Savognin am Abend rappelvoll gewesen. Es habe überall eine Party gegeben, führt Ballat die Erzählungen der älteren Skilehrer weiter aus.

Die Einheimischen gehen in Vergessenheit

Auch wenn die Zeit nicht mehr zurückgedreht werden kann, blickt Ballat positiv in die Zukunft. Der Verein «Favogn Surses» setzt sich auch mit Partnern und bestehenden Lokalen in Verbindung, um Veranstaltungen in und rund um Savognin zu organisieren. «Es wäre schön, wenn es allen wichtig wird, dass man auch für uns Einheimische etwas macht und nicht nur für die Touristen», so Ballat. Seine Vision ist daher sehr einfach: «Wir müssen versuchen, den Jungen mehr Gründe zu geben, in unserer Region zu bleiben. Die schöne Landschaft alleine, reicht nicht».

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