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Wasser ist nicht gleich Wasser

Während viele Menschen den Unterschied zwischen Mineralwasser und Leitungswasser kennen, gibt es Menschen, die Wasser detailliert unterscheiden können. Es sind sogenannte Wasser-Sommeliers. Seit kurzem können sich zwei Bündner mit diesem Titel brüsten.

17.01.19 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Im vergangenen Herbst nahmen acht Teilnehmer am erstmals stattfindenden Seminar zu Wasser teil.
Im vergangenen Herbst nahmen acht Teilnehmer am erstmals stattfindenden Seminar zu Wasser teil.
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Es gibt nichts, das es nicht gibt ­ deshalb gibt es mittlerweile nebst den Wein- und Bier-Sommeliers auch Wasser-Sommeliers. Diese sehen sich als Wasser-Botschafter und möchten die Menschen darauf sensibilisieren, dass Wasser nicht gleich Wasser ist. «Jedes Wasser hat verschiedene Charaktere. Wenn man sich damit befasst, schmeckt man es auch heraus», sagt Urban Räber, Wasser-Sommelier aus Chur. Er ist einer von acht, die einen knapp sechstägigen Kurs von GastroSuisse und dem Verband Schweizerischer Mineralquellen und Soft-Drink-Produzenten absolviert haben. Zur Ausbildung bewegt haben ihn zwei Gründe. Einerseits der Gedanke, dass Wasser der Inbegriff des Lebens ist. Andererseits ist Räber bereits Bier-Sommelier und Wasser mache den grössten Anteil an diesem Getränk aus.

Auch Claudia Vontobel aus Scuol hat das Seminar belegt. Im Umkreis der Gemeinde Scuol entspringen über 20 Mineralquellen, wovon einige auch für medizinische Zwecke eingesetzt werden. Aus diesem Grund hat Vontobel bereits einen gewissen Bezug zu Wasser und interessiert sich bereits seit längerer Zeit dafür.

Mehr als nur «mit oder ohne»

Während des Kurses haben die Kursteilnehmer gelernt, wie Wasser entsteht, welche verschiedenen Geschmacksstoffe es gibt und wie sich Leitungswasser, Mineralwasser und Quellwasser definieren. Ausserdem wurden Ausflüge an einen Mineralbrunnen und ins Grand Resort in Bad Ragaz unternommen. Dort wurde während einem Tag intensiv auf das Water-Paring eingegangen. Konkret bedeutet das, dass Weisswein, Rotwein, Bier und verschiedene Spirituosen mit unterschiedlichem Wasser probiert wurden. Das Water-Paring empfanden die beiden Bündner als eine äusserst spannende Erlebnis. «Wasser kann das Essen massiv stützen aber auch hindern», so Räber. Für Vontobel war es spannend zu sehen, wie ein guter Wein mit dem falschen Wasser ruiniert und mit dem richtigen zu einem Gaumenschmaus gemacht werden kann.

Bewusstes Trinken

In Zukunft werden die beiden frisch gebackenen Wasser-Sommeliers bewusster Wasser trinken. Räber würde sein Wissen auch der Gastronomie weitergeben, falls es sich ergebe: «Sollten Restaurants, die eine Wasserkarte wünschen, auf mich zukommen, würde ich mich zur Verfügung stellen». Für Vontobel ist der absolvierte Kurs erst einer von vielen. Sie habe vor, Weiterbildungen zu besuchen und das Thema Wasser zu vertiefen. Ihr liege vor allem am Herzen, die Menschen auf einen sparsamen Umgang mit der Ressource Wasser zu sensibilisieren.

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