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«Ich wähle immer etwas, das zum Tag passt»

Jedes Wochenende stellen hier mehr oder weniger bekannte Persönlichkeiten aus der Region ihren Lieblingsgegenstand – sozusagen ihr Schmuckstück – vor.

Linth-Zeitung
12.01.19 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Schmuck je nach Tagesform: Marion Lucas-Hirtz mit einer Auswahl an Objekten, die ihre Schwägerin angefertigt hat und die sie an einem speziellen Ort aufbewahrt.
Schmuck je nach Tagesform: Marion Lucas-Hirtz mit einer Auswahl an Objekten, die ihre Schwägerin angefertigt hat und die sie an einem speziellen Ort aufbewahrt.
ELVIRA JÄGER

von Elvira Jäger

Marion Lucas-Hirtz mag Schmuck aus Stoff, Leder, Tüll und Glasperlen. Ihre Schmuckstücke sind lauter Unikate, hergestellt von ihrer Schwägerin. Auch zum Aufbewahrungsort für die Designerstücke hat sie eine besondere Beziehung.

Sie haben eine ganze Kollektion von Hals- und Fingerschmuck mitgebracht. Konnten Sie sich nicht für ein Lieblingsstück entscheiden?

Das sind die Stücke, die ich am häufigsten trage. Zu Hause hätte ich noch zahlreiche weitere Schmuckstücke. Sie stammen alle von meiner Schwägerin, einer mexikanischen Designerin.

Haben Sie unter diesen hier ein Lieblingsstück?

Ich wähle meinen Schmuck immer so aus, dass er zum jeweiligen Tag und zu meinen Vorhaben passt. Den Fingerring aus Leder und Tüll kann ich beispielsweise nur tragen, wenn ich nicht körperlich arbeiten muss. Die Halskette, die ich heute trage, ist eines meiner Lieblingsstücke. Ich sah sie in der Kollektion meiner Schwägerin und wusste sofort, dass ich sie haben wollte. Später stellte ich fest, dass sie sich mit ihrer dezenten Farbe von allen anderen Stücken unterscheidet.

Die Schmuckstücke sind ohnehin sehr unterschiedlich.

Meine Schwägerin designt seit 15 Jahren Schmuck; ihr Stil hat sich in dieser Zeit natürlich verändert. Anfänglich arbeitete sie zum Beispiel viel mit Stoffbändern, heute macht sie aus Stoff eher Figürliches wie Blumen. Daneben verarbeitet sie unter anderem Halbedelsteine aus Mexiko. Wenn wir uns sehen, was leider eher selten der Fall ist, bringt sie alles mit, was sie seit unserem letzten Treffen angefertigt hat, und ich probiere alles durch.

Gibt es Objekte, die Ihnen nicht gefallen?

Meine Schwägerin mag asymmetrische Stücke, mir hingegen gefallen nur symmetrische. Ausserdem mag ich nicht alle Farben, zum Beispiel mag ich kein Grün. Wenn ich ein Schmuckstück bei ihr bestelle, kann ich natürlich Farbe, Form und Materialien selber bestimmen.

Haben Sie auch schon ein Stück gekauft und es dann aus irgendeinem Grund doch nicht getragen?

Ja, einen Halsschmuck mit riesigen Muscheln hatte ich noch nie an, seit ich in der Schweiz lebe. Ich finde, er passt irgendwie nicht hierher.

Tragen Sie auch Schmuck, den nicht Ihre Schwägerin gemacht hat?

Ja, natürlich. Nur mit den Edelmetallen und den Diamanten habe ich es nicht so.

Was hat es mit dem Holzkistchen auf sich?

Da muss ich etwas ausholen. Ich habe 20 Jahre in Frankreich gelebt, in Rennes in der Bretagne. Mein Mann ist Franzose. Ende 2012 habe ich meine Sachen für den grossen Umzug in die Schweiz gepackt. Von unserem letzten Weihnachtsfest her stand irgendwo dieses Kistchen herum. Ich packte den Schmuck da rein und habe ihn seither nie woanders versorgt. Das Kistchen steht seither in meinem Kleiderschrank.

Und erinnert Sie täglich an Ihre frühere Heimat?

Ja, das kann man so sagen. Marrons Glacés sind ja etwas sehr Französisches. Ich lese die Aufschrift täglich, und da steht ja auch «Dans la pure Tradition Française». Da steckt für mich schon noch ein bisschen Heimatgefühl drin.

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