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Weisse Festtage oben, grüne unten

Während in der Linthebene die Festtage vom Nebel geprägt waren, genossen in Amden viele das schöne Winterwetter. Auch der Flumserberg war sehr gut besucht. Eine weniger positive Festtagsbilanz hat sich im Atzmännig ergeben.

Südostschweiz
03.01.19 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit

von Sibylle Speiser

Der Schnee war an diesen Festtagen Mangelware. Dennoch gibt es ein Skigebiet in der Region und eines in nächster Nähe, die mit den Festtagen – und auch mit dem Schnee – zufrieden sein können: die Sportbahnen Amden und die Bergbahnen Flumserberg. «Dass über Weihnachten/Neujahr bei uns oben die Sonne schien und unten Nebel lag, hat sich für uns sehr positiv ausgewirkt», sagt Vreni Rüdisüli von der Sportbahnen Amden AG. Sie zeigt sich mit der Festtagsbilanz zufrieden. Auch wenn weniger Leute als an den schneereichen Festtagen vor einem Jahr in Amden zugegen waren. In Zahlen kann Rüdisüli das Besucheraufkommen noch nicht festhalten. Aber: Der Arvenlift, der dank Kunstschnee während der ganzen Tage in Betrieb war, sei immer gut besetzt gewesen. Ebenso der Sessellift Mattstock für die Wanderer. «Nicht zu vergleichen mit dem letzten Jahr», hält Rüdisüli fest. Denn damals hätten alle sechs Lifte betrieben werden können.

Der Spitzentag für die Sportbahnen Amden war der 1. Januar. «Da hat das schöne Wetter speziell viele Leute angelockt», so Rüdisüli. «Neben Skifahrern waren auch Schneeschuhläufer, Schlittler und Wanderer, mit und ohne Kinderwagen, unterwegs.» Im Arvenbüel lagen über die Festtage übrigens 40 Zentimeter Schnee, gestern sind noch 10 Zentimeter hinzugekommen. «Wir hoffen nun natürlich, dass es weiter schneit und wir die anderen Lifte auch noch in Betrieb nehmen können», sagt Rüdisüli.

Grosses Gästeaufkommen

Die Schneefälle am 24. Dezember sowie das anschliessend traumhaft sonnige Winterwetter ab Weihnachten haben dem Flumserberg ein grosses Gästeaufkommen beschert, wie die Bergbahnen Flumserberg (BBF) mitteilen. Bis am Neujahrstag genossen über 70 000 Gäste ihre Fest- und Freitage am Flumserberg. Auf der Schlittelpiste vergnügten sich ebenfalls viele Gäste und auch die Winterwanderwege luden zur aktiven Erholung ein. Somit seien auch die Terrassen der Gastronomiebetriebe gut frequentiert gewesen. Der Spitzentag war für die BBF ebenfalls der 1. Januar, wie Marketingleiterin Katja Rupf präzisiert. 12 000 Gäste wurden an diesem Tag gezählt. «Das ist eher ungewöhnlich, weil am Vortag doch alle am Feiern sind», so Rupf.

Dank dem schönen Wetter konnten die BBF – anders als in Vorjahren – mehrere Tage hintereinander sehr starke Frequenzen am Berg verzeichnen. Auch die Betten am Berg und in der Marina Walensee sowie die Ferienwohnungen seien extrem gut besetzt gewesen. Die BBF seien mit dem Festtagsgeschäft somit mehr als zufrieden, heisst es in der Mitteilung weiter. Und die Schneefälle dieser Tage würden weiterhin perfekte Bedingungen verheissen. Gestern lagen auf dem Maschgenkamm (auf 2000 Meter Höhe) 65 Zentimeter Schnee.

«Besser als nichts»

Weniger gut lief es den Sportbahnen Atzmännig in Goldingen/Eschenbach. «In dieser Saison hatten wir noch keinen einzigen Schneesporttag», sagt Roger Meier von der Sportbahnen Atzmännig AG. Somit seien auch die Festtage «alles andere als gut» gewesen. Dies nach einem Jahr 2018, das dank des hervorragenden Sommers «trotzdem gut abgeschlossen werden konnte».

Im Atzmännig waren mangels Schnee über die Festtage der Seilpark, der Freizeitpark und an zwei Tagen sogar die Rodelbahn in Betrieb. Aber es seien nur spärlich Leute gekommen, so Meier. Obwohl die Inhaber bereits gekaufter Wintersaisonkarten alles gratis benutzen konnten. Das Dilemma: Wegen des Schnees in höheren Lagen hätten viele das Skifahren anderenorts vorgezogen. Ganz anders vor drei Jahren, als auch hochgelegene Skigebiete wenig Schnee hatten. Damals hatte der Sommerbetrieb an Weihnachten und Neujahr im Atzmännig deutlich mehr Gäste angelockt.

Meier vergleicht mit dem letzten Jahr, in dem auch im Atzmännig Schnee lag: «An den Festtagen vor einem Jahr machten wir 350 000 Franken Umsatz und zählten 70 000 Fahrten an unseren vier Liften.» Diesmal seien es nur 40 000 Franken Umsatz und 1130 Fahrten gewesen. Trotzdem: «Wenn kein Schnee liegt, den Sommerbetrieb anzubieten, ist besser als nichts», sagt Meier. Und er ist überzeugt: «Damit senden wir ein Signal aus, das den Leuten positiv in Erinnerung bleibt. Sie sehen, dass wir den Aufwand nicht scheuen, ihnen auch ohne Wintersportbetrieb das Bestmögliche anzubieten.»

Tödlicher Bergunfall – ruhige Silvesternacht

Am Nachmittag des Neujahrstags ist ein 63-jähriger Mann im Gebiet Chäserrugg, auf Grabser Gemeindeboden, abseits des präparierten Winterwanderwegs abgestürzt und verstorben. Er war mit seiner Frau und einem Hund zuvor auf dem Winterwanderweg unterwegs gewesen, wie die Kantonspolizei gestern mitteilte. Der Hund entfernte sich vom Weg und rutschte einen Abhang hinab. Der Mann wollte ihm wohl zur Hilfe kommen, rutschte aber ebenfalls aus, stürzte rund 150 Meter über eine Felswand ab und verstarb. Der Hund blieb unverletzt.
Die Silvesternacht war im Kanton verhältnismässig ruhig, wie die Kapo weiter mitteilte. Die Polizei leistete rund 55 Einsätze. Dies vor allem wegen alkoholisierter Personen. Wegen übermässigen Alkoholkonsums ergaben sich Streitereien, Tätlichkeiten, Lebens- oder Beziehungskrisen sowie Selbstgefährdungen wie etwa das Schlafen im Freien. Auch kam es in der Silvesternacht zu Sachbeschädigungen. Diese reichten vom brennenden Abfalleimer, ausgerissenen Strassenpfählen, Beschädigungen an Bushaltestationen bis hin zu demolierten Briefkästen. Die Vorfälle verteilten sich laut Kapo-Sprecher Gian Andrea Rezzoli auf alle Regionen, auch auf das Linthgebiet.
Derweil feierten auf dem Klosterplatz in St. Gallen nach Schätzung der Stadtpolizei rund 3500 Personen friedlich das neue Jahr. (sis)

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