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Das Kind ist der Stern – auch wenn es in Strömen regnet

Das Sternsingen in Rapperswil-Jona hat trotz Dauerregen interessierte Zuschauer auf den Hauptplatz gezogen. Die Figuren des Krippenspiels eroberten die Altstadt und die mitgeführten Tiere sorgten für eine zauberhafte Stimmung.

Linth-Zeitung
24.12.18 - 09:26 Uhr
Leben & Freizeit
Die Weihnachtsbotschaft: Die Könige und die Hirten kommen zur Verkündigung der Geburt Christi durch den Engel.
Die Weihnachtsbotschaft: Die Könige und die Hirten kommen zur Verkündigung der Geburt Christi durch den Engel.

von Gabi Corvi

Nur schon der Einzug der Akteure durch die Altstadtgassen von Rapperswil war den Besuch des Sternsingens wert. Pferde, Schafe und Kamele gehörten auch heuer wieder, der Tradition huldigend, dazu. Die schönen Gewänder mit den vielen Details, der herzige Hirtennachwuchs und die lieblichen Engel waren ein besonderer Anblick für das Publikum. Als dann der Tross beim Aufgang zum Schloss ankam, verlöschten die Lichter. Ein raunendes «Aahh» ging durch die Reihen.

Mystisch und spannend

Trotz der Schirme, die immer wieder die Sicht nahmen, und der unangenehm feuchten Hosenstösse – das Spiel nahm die kleinen und grossen Beobachter restlos in Beschlag. Ja, man vergass gar, dass die Tropfen unablässig auf die Schirme trommelten.

Der Tonfall der Dialoge vermochte die widrigen Bedingungen in einen zarten Schleier zu hüllen. Dank der quirligen Hirtenschar durfte auch geschmunzelt werden, oder man schaute mit staunenden Augen auf den Herodeskönigsknecht, dessen Pferd mit seinen Hufeisen das Kopfsteinpflaster zum Klingen brachte. Überhaupt zeichnete das Spiel Lebendigkeit und Abwechslung aus. Die böse Wirtin, die aus dem Erkerfenster gegen Maria und Josef wetterte, oder die Engel, die sich immer wieder neu auf der Treppe postierten, sind nur einige Beispiele. Ergreifend war auch die Szene mit den drei Königen, welche dem Kindlein ihre Geschenke brachten. Die Laternen der Trossknechte leuchteten dazu in allen Farben.

«Gott ist mit uns»

Am Ende ergriff nochmals Josef das Wort. Er wollte sich mit Maria und dem kleinen Jesus nicht vor Herodes in den Ställen der Hirten verstecken oder mit den Pferden der Weisen davongaloppieren. Einzig ein Eselein wünschte er sich und sagte: «Gott ist mit uns. Wir ziehen allein.» Mit diesen zuversichtlichen Worten mündete schliesslich das Spiel in das abschliessende «Stille Nacht, heilige Nacht».

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