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Nach dem Tod kommt der Diamant

Die Domat/Emser Firma Algordanza stellt aus Kremationsasche oder aus Haaren Diamanten her. Die Erinnerungsdiamanten finden weltweit grossen Anklang. Die ungewöhnliche Geschäftsidee hatte vor 15 Jahren ein Engadiner.

14.12.18 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Diamanten aus Kremationsasche oder Haaren aus Domat/Ems sind immer gefragter.
Diamanten aus Kremationsasche oder Haaren aus Domat/Ems sind immer gefragter.
PRESSEBILD

Ein Erinnerungsdiamant ist eine sehr besondere Alternative zur klassischen Urnenbestattung. «Der Erinnerungsdiamant ist ein Symbol der Liebe, Verbundenheit und Wertschätzung», heisst es auf der Internetseite von Algordanza. Algordanza ist Rätoromanisch und bedeutet Erinnerung.

«Vor 15 Jahren war die Vorstellung, dass man aus Kremationsasche Diamanten machen kann, für die meisten Menschen befremdlich», erinnert sich Firmengründer Rinaldo Willy. Zuchtperlen kannte man, dass man Diamanten züchten kann, war aber nicht bekannt. «Für viele ging es weniger um eine moralische, ethische Frage, vielmehr war bei den Leuten eine technische Neugierde da», erzählt der Engadiner.

Haare statt Asche

In der Produktionsstätte von Algordanza in Domat/ Ems entstehen blaue, synthetische Diamanten mit den gleichen physikalischen und chemischen Eigenschaften, wie sie in der Natur vorkommende Diamanten aufweisen.

Die Erinnerungsdiamanten werden weltweit vertrieben. Deutschland ist der grösste Markt von Algordanza. Fast 40 Prozent des Umsatzes werden dort erwirtschaftet. Dann folgen die Schweiz und Japan. Eine grosse Wachstumsrate hat Algordanza in Amerika und Kanada. Mit dem neuen Angebot, auch aus Haaren Diamanten herzustellen, ist Algordanza jetzt auch in Ländern aktiv, in denen aus religiösen Gründen eine Kremation nicht erlaubt ist.

Die ganze Geschichte der Firma Algordanza und ihrer Diamanten lest Ihr im Abo-Artikel unten:

Fadrina Hofmann ist als Redaktorin für die Region Südbünden verantwortlich. Sie berichtet über alle gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Themen, die in diesem dreisprachigen Gebiet relevant sind. Sie hat Medien- und Kommunikationswissenschaften, Journalismus und Rätoromanisch an der Universität Fribourg studiert und lebt in Scuol im Unterengadin. Mehr Infos

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