Bündner «Justiz-Filz-Recherche» ausgezeichnet

Am Donnerstagabend wurde der Ostschweizer Medienpreis 2018 vergeben. Hauptgewinnerin war Stefanie Hablützel mit ihrem Text «Mit 100 Stundekilometer ins Unglück», der in der Wochenzeitung «Die Zeit» erschienen ist. Sie hatte bereits als Redaktorin des Regionaljournals Graubünden von Radio SRF über den Fall berichtet. Diese Geschichte hat sie mit fünf Gerichtsentscheiden über einen Zeitraum von neun Jahren angereichert und zu einem grossen Artikel erweitert. 

Gute, fremde Richter

«Die Journalisten hat einen eigentlichen Justizskandal aufgedeckt», hält die Jury in einer Mitteilung fest. Im beschriebenen Fall zeigt die Journalistin auf, wie durch die Nähe von Wirtschaft und Justiz, die Rechtsstaatlichkeit aufgehoben wird und «wie wichtig es ist, dass nicht nur einheimische Richter Recht sprechen, sondern auch Fremde», heisst es in der Stellungnahme weiter. 

Einmaliger Zusammenschluss

Neben Hablützel wurden auch weitere ausserordentliche Leistungen gewürdigt. So wurde der Anerkennungspreis an die «Medienvereinigung Öffentlichkeitsgesetz St. Gallen» verliehen. Sämtliche St. Galler Medien schlossen sich zusammen, um unter Berufung auf das Öffentlichkeitsgesetz, die Löhne aller 77 St. Galler Gemeindepräsidenten zu veröffentlichen. Etliche Gemeinderäten wollten diese Angaben anfänglich unter dem Deckel halten.