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Eine Uber-Version für das Bündner Oberland

In der Surselva auch ohne eigenes Auto oder dem öffentlichen Verkehr von A nach B kommen: Das ist das Ziel des Projekts «Mitfahrmarkt Surselva».

Corinne
Raguth Tscharner
12.11.18 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Mit «Mitfahrmarkt Surselva» sollen die Bewohner der Surselva bald mehr Mitfahrgelegenheiten haben.
Mit «Mitfahrmarkt Surselva» sollen die Bewohner der Surselva bald mehr Mitfahrgelegenheiten haben.
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«Mitfahrmarkt Surselva ist eine Idee, die noch in den Kinderschuhen steckt», sagt der Regionalentwickler der Region Surselva, Urs Giezendanner. Sie soll Leuten in der Surselva helfen, auch ohne Auto und öffentlichen Verkehr an ihr Ziel zu gelangen. Die Idee beinhaltet zwei unterschiedliche Elemente, die in mehreren Etappen umgesetzt werden sollen.

Ein Parkplatz als Haltestelle

In einem ersten Schritt sollen an verschiedenen Orten Mitfahrhaltestellen eingerichtet werden. «Wenn man dort wartet, weiss man: Es kommt jemand vorbei und nimmt mich mit», erklärt Giezendanner. Die Rede ist von Parkfeldern, bei denen man weiss, wohin die wartende Person fahren möchte. Ein Autofahrer mit demselben oder ähnlichen Ziel kann diese dann mitnehmen.

Laut Giezendanner wäre es ideal, wenn man dies am Bahnhof Ilanz testen könnte. Das würde passen, weil in Ilanz das ganze Bahnhofareal neu gestaltet werde und dort sehr viele Personen von der Bahn zum Auto wechseln. Giezendanner will deshalb schon bald mit der Rhätischen Bahn in Kontakt treten. «Es braucht ja nicht viel dafür. Nur ein Parkplatz und vielleicht ein kleines Dach, damit man nicht gleich im Regen stehen muss», sagt er.

Die Standplätze zu organisieren, sei eine Herausforderung. Die Kommunikation, dass es diese Möglichkeit von nun an gibt, eine weitere. Je mehr Leute vom «Mitfahrmarkt Surselva» wissen, desto weniger lang muss man warten und desto grösser ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Wartende mitgenommen wird.

Dank einer App von A nach B kommen

In einem zweiten Schritt soll dann eine technische Möglichkeit auf die Beine gestellt werden, mit der man auch ohne diese Parkplätze Mitfahrgelegenheiten finden könne, so Giezendanner. Sei dies mittels einer App oder einer mobilen Webseite. «So kann man sich besser finden und kommt beispielsweise am Abend, wenn kein Postauto mehr fährt, trotzdem noch von Ilanz nach Vals», sagt der Regionalentwickler weiter. Wie so eine App tatsächlich aussehen und funktionieren könnte, könne man noch nicht sagen. «Zuerst müssen wir abklären, wie das rechtlich aussieht, wenn eine Privatperson eine andere Privatperson mitnimmt.»

Giezendanner hofft, dass «Mitfahren Surselva» bereits im Herbst 2019 ab dem Bahnhof Ilanz getestet werden kann.

Corinne Raguth Tscharner ist stellvertretende Chefredaktorin Online und Zeitung und Chefin vom Dienst bei «suedostschweiz.ch». Zuvor erlernte sie das journalistische Handwerk als Volontärin in vier verschiedenen Redaktionen (Print, Online, Radio, TV) und war als Online-Redaktorin tätig. Mehr Infos

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