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Eine Glarnerin mit einem Silberfluch

An der Schweizermeisterschaft im Fleischplattenlegen in Bern gewinnt die Oberurnerin Nicole Geisser den zweiten Platz.

Südostschweiz
21.09.18 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
(Fast) siegreich: Nicole Geisser hat bei der Schweizermeisterschaft im Fleischplattenlegen den zweiten Platz gewonnen.
(Fast) siegreich: Nicole Geisser hat bei der Schweizermeisterschaft im Fleischplattenlegen den zweiten Platz gewonnen.
PRESSEBILD

Es ist nicht das erste Mal, dass die 22-jährige Nicole Geissler die Trophäe in den Händen hält. Am Samstag war in Bern während der Swissskills die 6. Schweizermeisterschaft im Fleischplattenlegen, wo Geisser für den Kanton Glarus und die Metzgerei Berwert bei den Lernenden mitgekämpft hatte. Die Disziplin: Fleischplatten vorbereiten und präsentieren. Eine Disziplin, die die Lernende im dritten Jahr gut kann, denn: Es ist nun bereits ihr dritter Podestplatz, wobei sie jedes mal knapp Gold verpasste. «Bei der Berufschulwertung lag ich nur einen halben Punkt hinter dem ersten Platz. Ich hatte 299.0 Punkte von möglichen 300», erklärt Geisser.

Vielschichtige Disziplin

In 30 Minuten müssen die Teilnehmer ein Thema für die Fleischplatte ausdenken, planen und schliesslich auch vorbereiten. Die Platte soll für fünf Personen reichen und schliesslich auch berechnet werden. Bewertet wird aber nicht nur das Resultat: «Man wird die ganze Zeit beobachtet», erzählt Geisser. Die grösste Herausforderung sei die Planung: «Sobald man eine Idee hat, geht es ums Legen und das übt man. Ein gutes Thema in kurzer Zeit auszuarbeiten, ist schwerer.» Mit ihrer Platte hat die junge Oberurnerin auch Glarus ehren wollen: Ihr Thema war «Sardona». Eine gute Platte, denn sie kann mit ihr von den 23 Teilenehmer zu den zehn Finalisten aufsteigen, wo sie in der Finalrunde den zweiten Platz erreicht.

Dafür floss aber viel Zeit und Aufwand in die Vorbereitung. «Man braucht viel Unterstützung vom Betrieb», sagt Geisser. Das Fleischplattenlegen hat sie mit ihrer Ausbildnerin Erika Holdener, die im Betrieb die Fleischplatten macht. Unterstützung bekam Geisser auch von ausserhalb des Betriebs. «Mit Familien und Freunden haben wir oft Ideen besprochen und Platten geplant.» Am Ende zählt aber vor allem etwas: «Üben, üben, üben.»

Blick in die Zukunft

Üben wird sie auch weiter, denn mit den Meisterschaften geht es in Zukunft weiter. «Nächstes Jahr ist die Meisterschaft der Berufsabgänger», erzählt Geisser. Falls der Fluch des zweiten Platzes dort weitergeht, würde es ihr aber den Weg zur Europameisterschaft öffnen. So weit möchte sie aber noch nicht denken, obwohl bereits ein wenig Vorfreude auf die Meisterschaft der Berufsabgänger da ist. Zuerst muss sie noch das Qualifikationsverfahren, früher als LAP bekannt, bestehen.

Was sie nach dem Abschluss machen wird, ist noch nicht ganz sicher. «Ich arbeite sicher noch ein Jahr weiter auf dem Beruf, denn ich mache die Berufsmatura. Danach sehen wir dann», erklärt Giesser, die eher auf Umwegen zur Metzgerei kam. Nach dem abgebrochenen Gymnasium wollte sie eine Lehre beginnen. Zwar sollte es sicher ein Beruf mit Lebensmitteln sein, aber eine Kochlehre liess sich nicht mit ihren sportlichen Hobbys vereinen, da die Arbeitszeiten sehr schlecht seien. Deshalb landete sie beim Beruf der Fleischfachfrau. «Praktisch ist vor allem auch der Standort», sagt Geisser, die nur eine Strasse vom Betrieb entfernt wohnt, scherzend. «Ich muss nur einmal umfallen und bin da.»

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