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Freiwillige befreien sogar die Linth von Abfall

Umweltwissenschaftler, Kinder mit ihrem Abfallclub und ein Firmenausflug treffen in Glarus aufeinander. Ihr gemeinsames Ziel ist es, die Stadt am nationalen Clean-Up-Day aufzuräumen.

Südostschweiz
17.09.18 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Frewillige machten sich das Säubern der Linth zur Aufgabe am Clean-Up-Day.
Frewillige machten sich das Säubern der Linth zur Aufgabe am Clean-Up-Day.
NATASHA LANZ

Ein grosser Haufen gefüllter Abfallsäcke liegt vor dem Werkhof in Glarus. Gesammelt wurde der Abfall aber nicht wie sonst von den Werkarbeitern, sondern von 40 Freiwilligen. Denn am 14. und 15. September war der schweizweite Clean-Up-Day. Am Freitag haben bereits Schüler eine erste Aufräumaktion gestartet, bevor am Samstag die Freiwilligen an der Reihe waren.

Kleiner Abfallclub

Santo Costanza, Abteilungsleiter des Werkhofs Glarus, begrüsst die Freiwilligen um 9 Uhr vor dem Werkhof. «Ihr leistet alle einen wichtigen Beitrag», sagt er. Der Clean-Up-Day soll die Bürger für die Litteringproblematik und die Arbeit der Werkhofarbeiter sensibilisieren. Die Freiwilligen sind eine bunt zusammengewürfelte Gruppe. «Meine Kinder haben einen Abfallclub mit Freunden gegründet und wir sind nun mit ihnen da», sagt Lidia Küng aus Glarus. Die Kinder sind bereits mit den gelben Leuchtwesten, die der Werkhof zur Verfügung stellt, ausgestattet. «Die Westen, Handschuhe und Abfallsäcke haben wir von der Igsu, der Interessengemeinschaft für eine saubere Umwelt, gekauft. Sie stellen Material für die Clean-Up-Days zur Verfügung», erklärt Costanza. Das Material wird an die Gruppen verteilt, ein Abfallsack pro Zweierteam. Beim Verteilen fällt eine Gruppe junger Menschen auf. «Wir studieren Umweltwissenschaften in Zürich», sagt eine junge Genferin. «Eine von uns lebt in Glarus und hat uns darauf aufmerksam gemacht. Sie hat auch noch Glarner Kollegen eingeladen.»

Das Einsatzgebiet ist den Menschen selbst überlassen. «Ihr könnt hin, wohin ihr wollt. Von Ennenda bis nach Netstal», erklärt Costanza. Treffpunkt sei um 12 Uhr wieder am Werkhof, da es dann Würste für die Freiwilligen gebe. «Danach kann man sich aber wieder auf den Weg machen. Zwischen 15 und 16 Uhr sollten aber alle Säcke hier abgeliefert werden.»

Würste und Dank als Belohnung

Die Suche nach Abfall ist nicht schwer. Fast überall liegen PET-Flaschen, Zigarettenstummel oder Dosen herum und es verwundert nicht, wie schnell ein Abfallsack voll wird und vor allem, wie schwer er dann ist. Während sich manche einen Wagen für ihre Säcke wünschen, brauchen die Freiwilligen der Firma Linth-Boot.ch einen Leiterwagen für ihre grösseren Funde. Ihr Ziel ist es, die Linth zu säubern; sie ziehen mehrere grosse Metallteile aus dem Fluss und aus der Böschung. «Damit können wir sicher unsere Steuer zahlen», scherzt Marian Schulz, der den Leiterwagen zieht.

Um 12 Uhr treffen nach und nach die Freiwilligen wieder beim Werkhof ein. Sie schleppen Säcke, sind aber trotz der Anstrengung gut aufgelegt. «Es hat Spass gemacht!», sagt der sechsjährige Elia aus Netstal. «Wir machen das nächstes Jahr sicher wieder.»

Während die Freiwilligen sich mit Würsten stärken, bedankt sich Gemeindepräsident Christian Marti bei ihnen. Er spricht auch einen grossen Dank an die Arbeiter des Werkhofes aus, die jeden Tag diese Arbeit verrichten. «Es ist mir sehr wichtig, dass die Bürger diese Arbeit wertschätzen», erklärt Marti.

Wie viel Abfall die 40 Freiwilligen gesammelt haben, wird heute veröffentlicht. Der nächste Clean-Up-Day wird am 13. und 14. September 2019 stattfinden.

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