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Fitnesstower: «Wir handeln mit gesundem Menschenverstand»

In einigen Schweizer Fitnessstudios gibt es strenge Kleidervorschriften. Dies sorgt bei Sporttreibenden für Unverständnis. Radio Südostschweiz hat nachgefragt, wie es in unserer Region bezüglich Kleidervorschriften im Fitness aussieht.

Südostschweiz
12.09.18 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Nicht in der gesamten Schweiz ist eine solche Fitnessbekleidung erlaubt.
Nicht in der gesamten Schweiz ist eine solche Fitnessbekleidung erlaubt.
PIXABAY

In den Fitnessstudios der Migros Genossenschaft Aare in den Regionen Aargau, Solothurn und Bern gelten schon seit längerem strenge Kleidungsvorschriften. So müssen Oberschenkel, Schultern und Achseln mindestens eine Handbreite bedeckt sein. Einigen Sportlern passt diese Regelung nicht, wie die «NZZ am Sonntag» vor kurzem berichtete. Radio Südostschweiz hat nachgefragt, ob solche Regelungen auch in der Südostschweiz vorkommen.

Wie der Leiter der Migros Genossenschaft Ostschweiz auf Anfrage bestätigt, gelten solche Vorschriften in unserer Region nicht. Wer Schuhe und ein Tuch mitbringe, könne bei ihnen problemlos Sport treiben. Auch der Fitnesstower Medical in Chur kennt so etwas nicht. «Kleidungsvorschriften haben wir keine. Bisher haben wir das nicht gebraucht», so Marcel Niederer, Bereichsleiter Fitness im Fitnesstower Medical. Für Mitglieder einer Fitnesskette sei das Ganze allerdings schwieriger: «Je grösser die Kette, desto mehr Regeln und Vorschriften», so Niederer weiter. Bei ihnen werden solche Fälle mit gesundem Menschenverstand gehandhabt. «Ein weibliches Mitglied mussten wir einmal darauf hinweisen ihren Hintern etwas mehr zu abzudecken.» Gäbe es in der Fitnessszene aber zu viele Vorschriften, lege man sich selbst ein Ei: «Die Fitnessszene lebt einfach von diesem Körperkult», so Niederer weiter.

Körperkult wurde immer gross geschrieben

Die Bekleidung ist schon seit Beginn der Fitnessszene ein grosses Thema. «Schon bei den Griechen wurde die Köperkult sehr gross geschrieben, wie an ihren perfekt gebauten Statuen zu erkennen ist.» 

Auch in den 1980er Jahren habe die Kleidung im Fitness mit dem Stringtanga bereits für Aufmerksamkeit gesorgt. «Meines Wissens wollte der Mensch schon immer gut aussehen. Es hat diesbezüglich immer wieder ein wenig andere Formen gegeben, aber schön sein heisst vielfach auch gesund sein. Daher unterstützen wir dies auch», so Niederer weiter.

Mit Vernunft handeln

«Ich persönlich finde es am Schlimmsten, wenn jemand seine Trainingskleider vergisst und dann mit seinen Jeans trainiert.» Der Rest sei «leben und leben lassen». Heutzutage sei die Bevölkerung sehr offen und es gebe so viele Möglichkeiten sich zu kleiden. Man sollte das Thema mit etwas Vernunft behandeln, schliesst Niederer ab.

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