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20'000 «Nasen» ausgesetzt

Einst galt sie als Fisch der Armen Leute und wurde tagtäglich verzehrt. Heute ist die Nase eine vom Aussterben bedrohte Spezies. Der Kanton St. Gallen rümpfte ob diesem Zustand die Nase und setzt ein Wiederansiedlungsprojekt um.

31.08.18 - 17:24 Uhr
Leben & Freizeit
20'000 Nasen werden in der Linth ausgesetzt.
20'000 Nasen werden in der Linth ausgesetzt.
KANTON ST. GALLEN

Bis ins 19. Jahrhundert legte die Fischart der Nase jedes Frühjahr bis zu 100 Kilometer zurück, um zu ihren Laichplätzen zu gelangen. Die stetige Kanalisierung und Verbauung der Fliessgewässer unterbrach diese Laichwanderungen und brachte die Nase in der Schweiz an den Rand der Ausrottung. Heute sind in der Schweiz nur noch rund zwei Prozent der ursprünglichen Population vorhanden.

Es besteht Hoffnung

Regierungsrat und oberster St. Galler «Artenförderer» Bruno Damann nahm sich der Sache an und setzte 20'000 Nasen in der Linth aus. Vorgängige Untersuchungen zeigten, dass sich die Lebensbedingungen für Nasen in den letzten Jahren in der Linth verbessert haben und ein Nasen-Comeback durchaus möglich wäre. Um die nötige Anzahl an Jungfischen bereitzustellen, entnahm man Eier von wildlebenden Nasen aus der Murg im Kanton Thurgau.

Seit 2012 sind länderübergreifend mehrere Aufzuchtprogramme am Laufen. In renaturierten Gewässern im Alpenrheintal konnten vereinzelt wieder ausgewachsene Nasen und Jungtiere nachgewiesen werden. Zur grossflächigen Verbreitung bleiben regelmässige Wiederansiedlungsprojekte aber notwendig. Bleibt der Kanton St. Gallen am Ball, könnten sich schon bald wieder Nasen den Weg ihren Nasen nach flussaufwärts zu ihren Laichplätzen bahnen.

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