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Die beliebte Sitzbank ist zurück

«Böötler», Badegäste und Spaziergänger im Joner Busskirch können es sich wieder auf einer Sitzbank gemütlich machen. Diese war abmontiert worden, weil Stadt und Grundstückbesitzer sich nicht einig wurden.

23.08.18 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Nach zwei Monaten steht das Bänkli wieder am See im Busskirch, als wäre es nie weggewesen.
Nach zwei Monaten steht das Bänkli wieder am See im Busskirch, als wäre es nie weggewesen.
MARKUS TIMO RÜEGG

Der Sommer neigt sich bereits wieder dem Ende zu, doch noch sorgen Sonnenschein und hohe Temperaturen für ideales Badewetter. So strömen die Menschen in Rapperswil-Jona an schönen Tagen denn auch nach wie vor zahlreich an den See. Zum Beispiel ins Busskirch bei der Joner Kirche St. Martin.

Seit Kurzem können sie dort auch wieder sitzen: Frisch lackiert, ansonsten aber in alter Pracht, steht die rote Sitzbank rechts des Stegs, als wäre sie nie weggewesen. Das war sie aber, und zwar einfach so, Ende Juni. Eine Spaziergängerin hatte die Werkdienst-Mitarbeiter «in flagranti» erwischt, wie sie es abmontierten.

Weg wird nicht gesperrt

Hintergrund waren Uneinigkeiten zwischen der städtischen Bauverwaltung und den Eigentümern des Landes, auf dem das Bänkli stand und nun wieder steht. Diese hatten der Stadt dafür eine zehnjährige Bewilligung gegeben, das Bänkli und den Abfalleimer dort zu betreiben. Als der Pachtvertrag auslief, kam den Grundstückbesitzern eine Idee: Sie schlugen der Stadt einen Deal vor.

Dieser beinhaltete, dass ein Teil des Weges, der an ihrem Haus vorbei an den See führt, gesperrt und die Besucherströme umgelenkt werden. Sie störten sich am Abfall in ihrer Hecke sowie an Velos, die wild parkiert worden seien. Dafür hätte die Stadt eine 150 Quadratmeter grosse Wiese gratis zur Verfügung gestellt bekommen, um daraus eine Liegewiese für die Badegäste zu machen.

Bloss: Das wollte die Stadt nicht. «Beim Weg handelt es sich um eine Gemeindestrasse dritter Klasse, die kann man nicht einfach aufheben», erklärte Bauchef Thomas Furrer.

Diese Strasse zu sperren, um den Wünschen der Grundstückeigentümer zu entsprechen, komme nicht infrage. Da im Laufe der Verhandlungen der Pachtvertrag für den Sitzplatz am See auslief, sah die Stadt nur noch die Möglichkeit, Bänkli und Abfalleimer abzumontieren.

Vertrag wurde verlängert

Das war den Grundstückbesitzern aber auch nicht recht. Ein Bekannter von ihnen sagte, es sei nie im Sinn der Familie gewesen, dass das Bänkli wegkommt. Sie hätten sich ausschliesslich an den Leuten gestört, die an ihrem Haus vorbeilaufen. So richteten sie sich mit einem Wiedererwägungsgesuch an die Gemeinde.

Und siehe da: Knapp zwei Monate später steht das Bänkli wieder da. «Wir haben uns mit den Eigentümern zusammengesetzt und den Vertrag um weitere zehn Jahre verlängert», erklärt Furrer. Sprich: Für die nächsten zehn Jahre bleibt alles beim Alten: Die Bank ist wieder da, wo sie immer war, der Weg zum See bleibt offen, eine neue Liegewiese gibts nicht. Immerhin: Der Abfalleimer wurde bereits durch einen neuen, schickeren ersetzt.

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