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Auf Fräulein Büsi folgt jetzt Maultier Bellina

Die Glarnerinnen und Glarner sind tierisch gute Menschen. Ein Verein hilft mit, dass ein ehemaliger Älpler seinen Vierbeiner behalten kann. Am 26. August wird für Maultier Bellina gar ein Fest veranstaltet.

Martin
Meier
19.08.18 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Bei Fredy und Pia Kyburz geniesst Bellina mehr als nur ein Stalldasein.
Bei Fredy und Pia Kyburz geniesst Bellina mehr als nur ein Stalldasein.
SASI SUBRAMANIAM

Fräulein Büsi ist die bekannteste Glarnerin neben Skilegende Vreni Schneider. Dies schrieb der «Blick» über den Stubentiger, der die Herzen der Glarnerinen und Glarner eroberte, nachdem erstmals die «Südostschweiz» darüber berichtet hatte. Über die Hilfsbereitschaft der Bevölkerung, die unbürokratisch Geld spendete, um der Katze die Operation ihres gebrochenen Hinterpfötchens zu bezahlen. Auf das 17-jährige Fräulein Büsi folgt jetzt das 18-jährige Maultier Bellina. Ebenfalls eine Geschichte wie aus dem Märchen.

Es war einmal ein arbeitsamer Senn, der ein Ein und Alles hat, einen treuen Weggefährten: ein Maultier namens Bellina.

Das Märchen beginnt mit: «Es war einmal ...» Und mit einem Glarner «Sänntepuur», der im Kleintal eine Alp bewirtschaftet. Es ist ein arbeitsamer Senn, der ein Ein und Alles hat, einen treuen Weggefährten: ein Maultier namens Bellina. Beim Maultier ist der Vater ein Esel, der ein Pferd deckt. Im Gegensatz zum Maulesel, wo der Vater das Pferd und die Mutter der Esel ist.

«Bellina ist so eine Liebe»

Doch dann kommt der Tag, an dem sich der Älpler einem anderen Brotverdienst widmen muss. Ausgedient hat da auch das Maultier. Bei einer Bauernfamilie findet es Unterschlupf, doch wird das Futtergeld knapp. Da entwickelt die Bäuerin, zusammen mit weiteren Tierfreunden, die Idee, die zum Happy End führen soll. «Diesen Frühling gründeten wir einen Verein, der für die Beherbergungs- und Futterkosten aufkommt», erzählt Pia Kyburz die Erfolgsgeschichte. Auch ihr Mann Fredy freut sich: «Der Verein zählt bereits 19 Mitglieder.» Die beiden kommen ins Schwärmen: «Bellina ist so eine Liebe, ein richtiger Schnügel, der vor nichts Angst hat.»

Das alles muss gefeiert werden. Auf Sonntag, 26. August, lädt deshalb der Verein Bellina (Unterstützung für Tiere) zum ersten Sommerfest auf den Pferdehof Hoschet in Diesbach ein.

Fest mit Pony- und Bellina-Reiten

Das Fest beginnt um 12 Uhr mit einem Zmittag vom Feuer. Um 13.30 Uhr gibt die Mittelalterband Beinnceol ein Ständchen, gefolgt von der Festansprache zum ersten Sommer des Vereins. Ab 14 Uhr dürfen die Ponys und das Maultier geführt und geritten werden. Beim Fotodetektivspiel wird die Beobachtungsgabe getestet, beim Malwettbewerb kann eine Reitstunde auf Bellina gewonnen werden. Um 15 Uhr erzählt der Besitzer des Maultiers, Ex-Älpler Michael Tanner, aus dem bewegten Leben von Bellina.

Um die Unkosten zu decken, gibt es eine Spendenkasse. Ein allfälliger Überschuss wird zum Wohl der Tiere auf dem Hof eingesetzt. Der Pferdehof ist zu Fuss ab Bahnhof Diesbach-Betschwanden in 20 Minuten zu erreichen.

Parkplätze hat es beim Rossgadenplatz Diesbach. Wenige weitere Parkplätze gibt es für Menschen mit Gehbehinderung beim Hof Hoschet selber.

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