«Er ist ein reinrassiges Rennpferd»

von Jérôme Stern

Markus von der Crone, Ihr Schmuckstück ist ein Segelflugzeug. Um welches Modell handelt es sich genau?

Das ist eine JS 1, ein Flieger für die offene Wettbewerbsklasse. Hersteller ist die südafrikanische Firma Jonker. Die Firma trat an, um mit einem exzellenten Flieger die Szene aufzumischen.

Wie sind Sie ausgerechnet auf diesen Flieger gekommen?

Ich habe die Entwicklung der JS 1 von Anfang an übers Internet verfolgt. Als der Flieger dann auf den Markt kam, motivierte der Hersteller Wettbewerbspiloten, dieses Modell einzusetzen. Die JS 1 flog schnell international an der Spitze. Zudem habe ich den Flieger optisch wunderbar schön gefunden.

Wann haben Sie ihn gekauft?

Vor drei Jahren. Ich habe mit zwei Segelflugkollegen gesprochen, bis wir irgendwann auf die Idee gekommen sind, die JS 1 gemeinsam zu kaufen. Wir realisierten, dass das auch punkto Flugzeiten funktionieren würde. Wobei: Die Lieferfrist von der Vertragsunterzeichung bis zum Abholen 2015 betrug zwei Jahre.

Gab es in der Schweiz schon Erfahrungen mit dem Flieger?

Wir waren die Ersten, die ihn hierzulande geflogen sind. Mittlerweile sind auf dem Flugplatz Schänis vier JS 1 stationiert.

Was hat der Superflieger gekostet?

Beim Kauf eines Segelflugzeugs kommt neben dem Preis des Fliegers die gesamte Avionik hinzu. Da kann man selber bestimmen, welchen Transponder oder welchen Rechner man beispielsweise drin haben will. Dazu kommt noch der Anhänger. Alles zusammen beträgt der Gesamtpreis 230 000 Franken.

Brauchte es für Sie unbedingt ein Hochleistungsflugzeug?

Nein. Ich bin viele Jahre erfolgreich mit Vereinsflieger geflogen. Bei uns im Verein kann man mit den vereinseigenen Fliegern auch erfolgreich an Wettbewerben teilnehmen. Mit dem Kauf habe ich mir eine Freude im «höheren Alter» geleistet.

Stichwort Segelflugwettbewerbe: Waren Sie mit der JS 1 erfolgreich?

Beim ersten Einsatz des Fliegers 2016 wurde ich Schweizer Meister in der offenen Klasse.

Sie fliegen schon lange wettkampfmässig. Was waren neben dem Titel 2016 Ihre wichtigsten Erfolge?

1994 wurde ich Schweizer Meister in der Rennklasse und 97 Vizemeister in der offenen Klasse. Nach einer langen Pause gewann ich 2015 die regionale Zürcher Meisterschaft.

Nun fliegen Sie die JS 1 seit drei Jahren, hat sie Ihre Erwartungen erfüllt?

Sie hat sie alle überfüllt. Der Flieger ist ein reinrassiges Rennpferd mit super Leistung. Gleichwohl ist er einfach zu fliegen und verzeiht auch Fehler.

Wie sind Sie zum Segelflug gekommen?

Beim Wandern mit meinen Eltern habe ich als Kind Bussharde beobachtet und ich liess Papierflieger fliegen. Beides hat mich total fasziniert. Später ging es weiter mit ferngesteuerten Modellfliegern. Der Wunsch, eines Tages selber abzuheben, war schon damals da. 1985 machte ich dann das Segelflugbrevet.

Wetter, Wind und Wettkämpfe
Markus von der Crone wurde 1962 in Zürich geboren. Vom Segelflug war er schon als Kind fasziniert, über Modellflieger fand er den Weg zur Segelflugausbildung. Nach Erhalt des Flugbrevets 1985 suchte er nach dem idealen Flugplatz und fand diesen im Schänner Flugplatz. Er wohnt im Aargau, doch verbringt er seine Ferien und viele Wochenenden beim Flugplatz, wo er in einem Wohnwagen campiert. Er arbeitet im Kader von Meteo Schweiz am Zürcher Flughafen. Von der Crone ist verheiratet und Vater zweier erwachsener Kinder.