Trauer um Knie-Clown Spidi

Peter Wetzel alias Clown Spidi, ist tot. Er hat sich am Donnerstagabend im Alter von 51 Jahren in Aarau das Leben genommen. Zu den Hintergründen wollten die Zirkusverantwortlichen sich nicht äussern.

«Spidi, der Clown mit der weissen Lippe und den weiss geschminkten Augen, gehörte seit 24 Jahren zur Zirkusfamilie und hat das Bild des Circus Knie wie kaum ein anderer geprägt», heisst es in einer Medienmitteilung.

«Wir sind im Schockzustand»

Die artistische Direktorin, Géraldine Knie, war im Gespräch mit der «Südostschweiz» den Tränen nah. «Wir sind alle im Schockzustand und in tiefer Trauer», sagte sie. «Spidi war ein aufgestellter, herzensguter Mensch, der sich um alle gekümmert hat und immer alles gut machen wollte.»

Sein Tod komme völlig unerwartet, so Knie. Sie habe 24 Jahre mit Wetzel gearbeitet und zusammengelebt und ihn sehr gut gekannt. Am Donnerstag gegen 17 Uhr habe sie noch mit ihm gesprochen. Alles sei wie immer gewesen. «Sein Schlusssatz war immer: ‘Ich hab dich ganz fest gern.’ Das hat er gestern auch gesagt», erzählte Knie. Sie habe wie immer mit «ich dich auch» geantwortet. Dass es das letzte Mal war, wusste sie zu diesem Zeitpunkt nicht.

Ob der Zirkus eine eigene Trauerfeier für Wetzel organisiert, ist noch offen. «Es ist noch zu früh. Wir sind alle fix und fertig und müssen nun Schritt für Schritt schauen, wie es weitergeht», sagte Knie.

Kritik an Knies Wortwahl

Trotz der Trauer sah sich die artistische Direktorin gestern mit Kritik konfrontiert. In der Medienmitteilung zu Wetzels Tod war sie mit den Worten «Unser Maskottchen ist nicht mehr» zitiert worden. Dass sie den kleinwüchsigen Clown als «Maskottchen» bezeichnete, fanden einige Internetnutzer unangemessen.

«Wer Personen als Maskottchen bezeichnet, ist selbst kein Mensch», schrieb ein Twitter-Nutzer. «Ich denke, Spidi war ein Mensch. Kein Plüschtier», merkte ein anderer an. «Ich wünschte, Géraldine Knie hätte eine andere Bezeichnung als Maskottchen für Spidi gewählt. Wie gedankenlos», lautete eine andere Kritik.

Natürlich sei die Bezeichnung nicht abwertend gemeint gewesen, rechtfertigte sich Knie. «Die Gäste haben ihn als Erstes gesehen, wenn sie in den Zirkus kamen. Er war unser Gesicht und unser Sonnenschein. Und er hat bei der Geburt Glücksbringer für meine Kinder gekauft, zuletzt ein kleines Engelchen.»

Tournee geht weiter

Trotz des Todes des langjährigen Mitarbeiters, Änderungen im Tourneeplan gibt es nach Angaben des Zirkus nicht. Auch die Vorstellung gestern Abend fand statt. «Der Zirkus war Spidis Leben: Deshalb wird in seinem Sinn die Vorstellung des Circus Knie in Aarau wie gewohnt ablaufen», teilte der Zirkus vorher mit. Wetzels angestammter Platz am Eingang blieb leer. Dort stand ein Foto von ihm.

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