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Charmeoffensive am Rheinknie

Graubünden bekommt einen Gastkanton: Die Basler sollen kommen.

Südostschweiz
21.07.18 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Basel wird Graubündens Gastkanton.
Basel wird Graubündens Gastkanton.
BILDMONTAGE

Gastkantone kennt man schon: von der St. Galler Herbstmesse Olma beispielsweise, oder vom Zürcher Sechseläuten. Als erstes Schweizer Tourismusgebiet überhaupt lädt nun auch Graubünden einen Gastkanton ein. Im September kommen Besucherinnen und Besucher aus Basel-Stadt und Basel-Landschaft in den Genuss von Sonderangeboten.

Lanciert wurde die ungewöhnliche Aktion von der Rhätischen Bahn (RhB) gemeinsam mit der Marketing-Dachorganisation Graubünden Ferien (GRF) und den wichtigsten touristischen Branchenverbänden. Gemeinsam haben die Partner ein Angebot geschaffen, das Gäste aus den beiden Basel im September buchen und nutzen können.

Konkret fahren Stadtbasler und Baselbieter Besucher für 15 Franken einen ganzen Tag lang mit dem öffentlichen Verkehr durch Graubünden. Bei einer Reihe von Bergbahnen und rund 50 Hotels profitieren sie ausserdem von einem 50-Prozent-Rabatt. Und in den teilnehmenden Restaurants gibt es für sie ein geschenktes Dessert, wenn sie dort essen.

«Die Gästebasis erweitern»

Das Ziel der Aktion ist klar. «Wir möchten die Gästebasis des Kantons erweitern und die Gastfreundschaft in Graubünden zelebrieren», sagt RhB-Direktor Renato Fasciati. Statt nun einfach eine teure Werbekampagne zu starten, sei man auf die Idee mit dem Gastkanton gekommen – Pate gestanden seien dabei tatsächlich Ausstellungen wie die Olma und das Basler Pendant Muba. Dass die Wahl auf die beiden Basler Halbkantone gefallen sei, habe verschiedene Gründe, so Fasciati. «Einer davon ist, dass wir bisher aus dieser Region noch vergleichsweise wenige Gäste haben.»

Bei der Vermarktung der Aktion setzen die Partner unter anderem auf die Macht der Medien. Am 27. August fällt der Startschuss zum «Basler Monat» in Graubünden im Beisein einer hochkarätigen Delegation aus beiden Halbkantonen. Als Höhepunkt werden am Landwasserviadukt grosse Fahnen von Basel-Stadt und Baselland entrollt, welche den ganzen Monat über hängen bleiben – und wohl als Fotosujet die Runde machen werden. «Daneben sind gezielte Werbeaktionen geplant – beispielsweise im Internet», erklärt Clemens Bartlome, Marketingleiter von GRF.

Ein Musterprojekt

Sowohl Bartlome wie auch RhB-Direktor Fasciati loben ausserdem die gute Zusammenarbeit der touristischen Organisationen und Leistungsträger bei dem Projekt. «Ich habe noch nie erlebt, dass alle Partner im Nu zugesagt haben», sagt Fasciati. Auch Bartlome betont, mit der Gastkanton-Idee «werde die Zusammenarbeit mehrerer Partner auch einmal für die Öffentlichkeit sichtbar gemacht». Der Kooperationsgedanke dürfte auch ein Grund dafür sein, dass das kantonale Amt für Wirtschaft und Tourismus (AWT) die Aktion finanziell unterstützt. Den Hauptteil steuern aber die touristischen Partner bei.

Bei der Aktion im September des laufenden Jahres handle es sich gewissermassen um einen Testlauf, räumt RhB-Direktor Fasciati ein. «Wir sind selber gespannt, ob die Idee funktioniert.» Sollten tatsächlich viele Baslerinnen und Basler von dem Angebot Gebrauch machen, wird es aber nicht bei der Premiere bleiben. «Dann wollen wir weitere Kantone und Regionen zu uns einladen», erklärt Fasciati. Der Hintergrund sei immer der gleiche, ergänzt Bartlome. «Im Prinzip geht es bei allen Aktivitäten darum, mehr Gäste für Graubünden zu gewinnen.» 

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war gestern in Basel zu einem geschäftlichen Nachtessen mit Kaderleute der Fa. Archroma. Keiner wusste von der angeblichen Charmeoffensive Graubündens gegenüber Basel. Angeblich bisher in keiner Basler Zeitung, Radio oder Lokalfernsehen erwähnt worden...

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