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Das Sorgentelefon kennt keine Sommerpause

Nicht alle Menschen können die Sommer- und Ferienzeit unbeschwert geniessen und neue Kräfte tanken. Bei der Dargebotenen Hand Ostschweiz und Fürstentum Liechtenstein gehen im Sommer gleich viele Telefonanrufe ein wie während des übrigen Jahres.

Südostschweiz
18.07.18 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Hilfe in der Not: Telefon 143 der Dargebotenen Hand weiss Rat.
Hilfe in der Not: Telefon 143 der Dargebotenen Hand weiss Rat.
PRESSEBILD

Viele Menschen fühlten sich gerade während der Sommermonate einsam oder traurig, wird Nicole Zeiter, Leiterin der Geschäftsstelle der Dargebotenen Hand Ostschweiz und Fürstentum Liechtenstein, in einer am Dienstag versandten Mitteilung zitiert. Das Umfeld verändere sich wegen Ferienabwesenheiten von Bezugspersonen, das Leben finde vermehrt im Freien statt, was für Menschen, die alleine sind, nicht einfach sei.

Der Sommer-Blues tritt laut Angaben der Sorgentelefon-Organisation oft bei Menschen auf, die auf sich allein gestellt sind. Sie könnten das schöne Wetter nicht mit Freunden, dem Partner oder der Familie geniessen. Zudem verunsichere der Fitness-, Sport- und Körperkult zunehmend junge Erwachsene.

Sommertief anders als Wintertief

Während Menschen, die unter Winterdepressionen litten, extrem müde seien und Heisshunger-Attacken hätten, erlebten Menschen im Sommertief oft das Gegenteil. Sie seien unruhig, würden wenig schlafen und verspürten kaum Hunger.

Allerdings hält die Dargebotene Hand fest: Nicht alle, die sich vorübergehend unwohl fühlten, würden gleich unter einer schweren Depression leiden. Oft würden einfache Mittel gegen den Sommer-Blues helfen. Geraten wird, sich Kontakte zu organisieren, Freunde zu pflegen oder sich an der frischen Luft zu bewegen.

Mehr Onlineberatungen

Bei den zwölf Regionalstellen der Dargebotenen Hand gingen 2016 insgesamt 219 000 Anrufe ein, woraus sich 155 800 Gespräche ergaben, wie dem entsprechenden Jahresbericht zu entnehmen ist.

Eine Zunahme um etwa 600 Kontakte auf total 5360 verzeichnete die Onlineberatung. Psychische Leiden, Beziehungsprobleme und Einsamkeit waren die häufigsten Gründe dafür, dass Menschen die Nummer des Sorgentelefons wählten.

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