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Diesmal gehts bis hinauf zum Mars

Jetzt gilts ernst: Seit heute Dienstag kann man sich für die dritten Südostschweiz-Wandertage anmelden. Auch in diesem Jahr führen
15 Etappen ab dem 22. Juli einmal quer durch die Region – oder fünfmal auf den Burj Khalifa.

Olivier
Berger
10.07.18 - 14:31 Uhr
Leben & Freizeit
Gemeinsam durch die Region: Auch von schlechtem Wetter lassen sich die Südostschweiz-Wanderer – wie hier im vergangenen Jahr in Feldis – die gute Laune nicht verderben.
Gemeinsam durch die Region: Auch von schlechtem Wetter lassen sich die Südostschweiz-Wanderer – wie hier im vergangenen Jahr in Feldis – die gute Laune nicht verderben.
MARCO HARTMANN

Westen. Westen ist die sicherste Möglichkeit, die Gesamtstrecke der diesjährigen Südostschweiz-Wandertage von Chur aus am Stück zurückzulegen und trotzdem in der Schweiz zu bleiben. Wandert man von der Bündner Kapitale aus die insgesamt knapp 130 Kilometer der 15 Etappen westwärts mit leichtem Drall gen Norden, landet man beispielsweise kurz vor Luzern.

In allen anderen Windrichtungen landet man nach 130 Kilometern unweigerlich jenseits der Schweizer Landesgrenze. 130 Kilometer, das ist die Strecke von Chur nach Konstanz, nach Landeck, nach Tirano. Und es ist mehr als die Strecken von der Bündner Kantonshauptstadt auf den Oberalppass oder in die Val Müstair. Einzig der Weg von der nördlichen zur südlichen Kantonsgrenze bei Campocologno ist mit 144 Kilometern noch ein klein bisschen weiter.

Auf den 15 Etappen legen die Südostschweiz-Wandererinnen und -Wanderer aber nicht nur Weg zurück, sondern sie bewältigen auch ordentlich Höhenmeter. Die 4073 Meter Anstieg, die sie bewältigen werden, sind 24 Meter mehr als jener vom Meeresspiegel auf den Piz Bernina, den höchsten Berg Graubündens. Oder anders gerechnet: Sie erklimmen fast fünfmal das höchste Gebäude der Welt, den Burj Khalifa in Dubai, mit seinen 163 offiziell nutzbaren Stockwerken.

Auch für Gemütliche

Aus solchen Zahlen zu schliessen, die Wandertage seien nur etwas für die kilometerfressende Lycra-Fraktion unter den Wanderern oder für hart gesottene Hochalpinisten, wäre aber verfehlt. Bisweilen geht es an den Wandertagen auch ausgesprochen gemütlich zu und her. Die kürzeste der 15 Etappen ist die Schlagerwanderung in den Flumserbergen mit 3,3 Kilometern Strecke. Und auch das Vorurteil, in der Südostschweiz gehe es ständig steil bergauf, wird durch das Programm entkräftet: Der Gesamtaufstieg bei der Weltkulturerbe-Wanderung in Pontresina beträgt gerade einmal fünf Meter.

Die Königsetappe, gewissermassen die Alpe d’Huez, der diesjährigen Wandertage ist die fünfte Wegstrecke von Chur über den Dreibündenstein nach Rhäzüns – und zwar, sowohl was die Länge wie auch die Steigung angeht. Auf 13,3 Kilometern sind 710 Höhenmeter zu bewältigen; das ist immerhin zweimal der Aufstieg auf den Eiffelturm. Oder wie fünfmal die Cheops- pyramide in Gizeh zu erklimmen.

Unterwegs in der «Supernacht»

Noch weiter hinauf als zu Turm und Pyramide werden die Blicke der Teilnehmerinnen und Teilnehmer am 27. Juli schweifen: zu Mond und Mars nämlich. Der Termin für die sechste Etappe durch das Schanfigg ist mit Bedacht gewählt. An diesem Abend nämlich zeigen sich am Nachthimmel gleich zwei ungewöhnliche Phänomene. Zum einen erleben wir in dieser Nacht die längste Mondfinsternis des 21. Jahrhunderts, zum anderen kommt der Mars der Erde ungewohnt nahe.

Nicht zufällig also ist die Vollmondwanderung durchs Schanfigg für Mariella Brunold, Co-Projektleiterin der Wandertage, einer der Höhepunkte des diesjährigen Programms. «Es ist ausserdem das erste Mal in der Geschichte der Wandertage, dass wir am Abend und in der Nacht unterwegs sind», sagt sie. Tatsächlich startet die Etappe am frühen Abend und endet um 1 Uhr. Erlebt werden Mondfinsternis und Mars vom Schanfigger Höhenweg aus.

Viele Promis am Start

Dass die Südostschweiz-Wandertage inzwischen mehr als etabliert sind, zeigt nicht nur die bereits vor dem morgigen Vorverkaufsstart grosse Nachfrage, wie Brunold weiter verrät. «Es haben sich auch so viele prominente Mitwandererinnen und Mitwanderer angemeldet wie nie zuvor.»

Hier gehts zur Anmeldung. 

Olivier Berger wuchs in Fribourg, dem Zürcher Oberland und Liechtenstein auf. Seit rund 30 Jahren arbeitet er für die Medien in der Region, aktuell als stellvertretender Chefredaktor Online/Zeitung. Daneben moderiert er mehrmals jährlich die TV-Sendung «Südostschweiz Standpunkte». Mehr Infos

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