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Hier geht jeder mit jedem «auf den Track»

Gute Stimmung, ein spannendes Skateboard-Rennen und vor allem tolle Leute. So sah die «Pumpking Challenge» in Mollis dieses Wochenende aus.

Südostschweiz
02.07.18 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Jeder ein «König»: An der Pumpking Challenge geht es nicht nur darum, einen Sieger zu finden.
Jeder ein «König»: An der Pumpking Challenge geht es nicht nur darum, einen Sieger zu finden.
LAURA OBERHOLZER

Der Kommentator der dritten Pumptrack-Swiss-Tour kennt seine Teilnehmer und weiss zu jedem etwas Passendes und Ermutigendes zu sagen. Und egal, wer gerade über den Track rast, jeder wird hier angefeuert.

Obwohl es bei diesem Spektakel viel lockerer zu und hergeht, als beispielsweise bei der Fussballweltmeisterschaft, scheinen die Leute hier viel sportlicher eingestellt zu sein als die Fussballfans in den Stadien in Russland. Kein Einziger wird hier ausgebuht, mag er noch so wenig Gleichgewicht auf dem Skateboard haben.

So sieht das auch Carmen Scheidegger. Ihre Tochter ist elf Jahre alt und brettert schon energisch über die Pisten. «Wir haben diese spezielle Art des Skateboardings im Internet gesehen und kommen seitdem regelmässig hier nach Mollis auf den Pump-Park», sagt Scheidegger. Neben dem Skateboarding snowboardet ihre Tochter auch noch. «Bei der ‘Pumpking Challenge’ werden Snowboarding, Surfen und Skateboarding vereint, was den Sport so einzigartig und spannend macht», erklärt Scheidegger.

«Möglichst schöne Erfahrung»

Doch das Auf-und-ab des Skateboards auf dem Track ist nicht das einzige Spannende an diesem Anlass. «Die Stimmung hier ist immer toll. Die Leute sind so offen und einfach nur daran interessiert, allen eine möglichst schöne Erfahrung weiterzugeben», so Scheidegger.

Was vor allem auffällt, ist die Kollegialität, die unter den Skatern herrscht. Die Veranstaltung trägt zwar das Wort «King» im Namen, doch das Miteinander um den Track herum ist alles andere als hierarchisch. «Egal ob jung oder alt, erfahren oder unerfahren, jeder hat hier Mitspracherecht. Tipps werden ausgetauscht und neue Freundschaften geschlossen», sagt Scheidegger.

Ein Klischee stimmt

«Hier macht jeder sein Ding, ob in Sachen Mode oder auf dem Brett. Und das funktioniert gut, denn hier respektiert man einander», so Scheidegger. Das Einzelgänger-Klischee der Skater sei zwar schon nicht ganz von der Hand zu weisen, «aber ich denke, dass genau dies der Grund dafür ist, dass hier jeder akzeptiert wird». Die Skater würden sich auf sich selber konzentrieren und gar nicht daran denken, jemanden auszuschliessen oder auszupfeifen. Schliesslich mache jeder Fehler, auch die Profis.

«Man macht mit, und schon gehört man dazu», sagt Scheidegger. So sei es bei ihrer Tochter gewesen, als sie das erste Mal in den Park gekommen ist. Sie habe von allen Unterstützung erhalten und niemand hätte in Frage gestellt, dass sie hier sei.

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