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Der Juni 2018 war der viertwärmste Glarner Juni

Der Juni war im Glarnerland rund drei Grad zu warm. Seit Messbeginn war es der viertwärmste Juni überhaupt. Das überrascht nicht. Schon im April und Mai war es extrem warm.

Südostschweiz
02.07.18 - 04:30 Uhr
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Sowohl im Norden wie im Süden der Schweiz lag der Juni 2018 rund drei Grad über der Norm der klimatologisch relevanten Periode der Jahre 1961 bis 1990. Da machte das Glarnerland keine Ausnahme.

In Glarus betrug der Wärmeüberschuss 3,2 und in Elm 3,1 Grad. An beiden Orten war es der viertwärmste Juni seit Messbeginn. Noch wärmer war der Juni im Glarnerland nur 2003, 2017 und 2002. Damit reiht sich der Juni fast nahtlos an die Vormonate ein. Schon der April war schweizweit gesehen der zweitwärmste seit Messbeginn, und auch der Mai gehörte je nach Messstation zu den vier wärmsten Maimonaten seit Beginn der systematischen Aufzeichnungen. Im Vergleich zum Vorjahr war der Juni dagegen fast schon kühl. Damals lagen die Durchschnittstemperaturen im Glarnerland nochmals rund 1 Grad höher.

Noch keine Hitzetage

Obwohl der Juni sehr warm war, reichte es noch für keinen Hitzetag im Kanton Glarus. Der Höchstwert liegt im Kantonshauptort bei 28,1 Grad, gemessen am 20. Juni. In Elm wurden am 30. Juni 26,4 Grad gemessen.

Schweizweit machte die Sonne Überstunden, und auch das Glarnerland wurde verwöhnt. In Glarus wurden rund 20 Prozent mehr Sonnenstunden verzeichnet als in einem durchschnittlichen Juni. In weiten Teilen der Schweiz gehört der Juni 2018 zu den sonnigsten Junimonaten überhaupt. Vor allem am Nordrand der Schweiz gab es verbreitet 30 bis 40 Prozent mehr Sonnenschein als üblich.

Trockenheit wird zum Problem

Ausser in der Romandie war auch der Juni in der Schweiz deutlich zu trocken. Damit ging die Trockenheit der Monate April und Mai weiter. Von der Aaremündung bis ins Engadin fielen verbreitet nur rund 30 Prozent der üblichen Regenmenge.

In Elm fielen 45 Prozent des üblichen Regens, in Glarus 43 Prozent. Anders in der Romandie: Dort gab es in der ersten Monatshälfte verbreitet heftige Gewitter. Am kräftigsten wurde Lausanne am 11. Juni getroffen. Dort fielen 77,9 Millimeter Regen, davon gut 53 Millimeter in einer Stunde. Der höchste 10-Minuten-Wert lag bei 41 Millimetern. Dies bedeutete einen neuen Höchstwert in der Schweiz. Der alte Höchstwert wurde mit 36,1 Millimetern im Vorjahr in Eschenz/TG gemessen. Es muss allerdings berücksichtigt werden, dass das Messnetz in den letzten Jahren massiv ausgebaut wurde und so die Wahrscheinlichkeit viel grösser geworden ist, dass ein Regenmesser im Zentrum einer Gewitterzelle liegt.

Auch in den kommenden Tagen scheint es sehr warm weiterzugehen. Allerdings wird es vermehrt gewitterhaft. Die Trockenheit dürfte aber damit höchstens lokal gestoppt werden.

Felix Blumer ist Meteorologe bei SRF Meteo

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