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Halbzeit im Kanti-Kultur-Garten

Vor zwei Monaten haben die Kantischülerinnen und -schüler Hochbeete gebaut und bepflanzt. Jetzt ist Ernten und Essen angesagt. Gleichzeitig wird der Garten für diverse kulturelle Darbietungen genutzt.

Südostschweiz
30.06.18 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Mitten im Grün: Die selber erstellten Hochbeete tauchen den Pausenplatz vor der Kanti in eine Pflanzenwelt.
Mitten im Grün: Die selber erstellten Hochbeete tauchen den Pausenplatz vor der Kanti in eine Pflanzenwelt.
REGULA KELLER

Die einen Schülerinnen ernten Salat und Kohlrabi, andere Schüler zupfen Kefen ab. Eine weitere Gruppe bindet die Tomatenpflanzen an die Rankhilfen. Die Kleingruppe, die für die Krautstiele zuständig ist, ist etwas unsicher: Handelt es sich bei diesen Blättern mit rotem Stiel tatsächlich um Krautstiele, oder sind es nicht doch Randenblätter? Andere beissen in einen frisch geernteten Fenchel, damit sie überhaupt wissen, was sie da vom Kanti-Kultur-Garten in die Mensaküche der Kanti Glarus tragen.

Es wurde gesägt und geschraubt

Vor gut zwei Monaten startete an der Kantonsschule Glarus der Gesamtschulanlass 2018, ein Anlass, der alle sechs Jahre durchgeführt wird. Das Thema dieses Jahres: Kanti-Kultur-Garten.

Das Ziel: In 37 jahrgangsgemischten Gruppen und mit Unterstützung einer Lehrerin oder eines Lehrers ein Hochbeet bauen, dieses bepflanzen, sich vorher kundig machen über die diversen Pflanzen und sich dann als Gruppe um das Beet kümmern.

Der Bautag Ende April war ein tolles Erlebnis, es wurde gesägt und geschraubt, es wurden Möbel entworfen, damit man sich im Garten auch niederlassen kann.

In den Gruppen brachten sich die 1.-Klässler genauso ein wie die 6.-Klässlerinnen, alle übernahmen Verantwortung für das Projekt und füreinander. Etwas schwieriger gestaltete und gestaltet sich im Anschluss die Organisation der Pflege: Wer geht wann giessen, wie weiss man, wenn was reif ist, wer ist wann in den Sommerferien da und kümmert sich? Eine besondere Herausforderung sind dabei die Aussenbeete: In Absprache mit der Gemeinde Glarus, die sich sofort auf das Projekt einliess, stehen vier Hochbeete auf Gemeindegebiet, so beim Stampf oder auf dem Zaunplatz. Sie begrünen zusätzlich die Innenstadt.

Kultur zwischen den Kulturen

Der Kanti-Kultur-Garten umfasst auch einen kulturellen Aspekt: Jede Gruppe organisiert für die Mitschüler eine Aktivität in und um den Garten. Vom Gartenquiz über einen gemeinsamen Grillabend bis hin zu einer Garten-Diskussion, ausgehend von Ideen des antiken Philosophen Epikur gab es bis anhin allerlei zu besuchen, wobei das Publikumsaufkommen sehr unterschiedlich ausfällt.

Das in der Mensaküche abgelieferte Gemüse wird gleichentags in die Spitalküche gebracht und landet postwendend auf den Tellern der Kanti-Mensa. Mit grosser Flexibilität und hohem Engagement hat sich das Team der Mensa-/Spitalküche auf dieses Experiment eingelassen. Die Krautstiele aus dem Kanti-Kultur-Garten jedenfalls mundeten sehr gut.

Bald ist Haupterntezeit

Noch gut zwei Monate werden die Beete stehen. Mitte August dann, nach Beginn des neuen Schuljahres, ist die Schlussernte angesagt. Möglichst viel davon soll an der traditionellen Schuljahreseröffnung mit gemeinsamem Mittagessen genossen werden.

Für September ist der Abbau der Beete geplant, wobei nicht alle zerlegt werden müssen. Zwölf davon haben bereits Abnehmer gefunden. Weitere wären zu verschenken.

Der Abbau wird wie der Aufbau ein logistisches Grossereignis. Beim Aufbau konnte die Kantonsschule auf die Hilfe vom Zivilschutz, Jakober Gärten, Gärtnerei Landolt und der Bauunternehmung Trümpi zählen. Die Verantwortlichen hoffen, dass es diese Unterstützung auch beim Abbau gibt. Der Abbau wird wie der Aufbau ein logistisches Grossereignis.

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