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Pfarrer von Tujetsch aus U-Haft entlassen

Der Pfarrer aus dem Bündner Oberland, welcher im Mai wegen Verdacht auf sexuellen Missbrauch verhaftet wurde, ist wieder auf freiem Fuss.

Südostschweiz
27.06.18 - 18:39 Uhr
Leben & Freizeit
Bischof Vitus Huonder hatte den Pfarrer aus Sedrun angezeigt.
Bischof Vitus Huonder hatte den Pfarrer aus Sedrun angezeigt.
BILDMONTAGE SUEDOSTSCHWEIZ.CH

Der Pfarradministrator aus Tujetsch, welcher im Mai des sexuellen Missbrauchs verdächtigt und deshalb verhaftet wurde, ist wieder auf freiem Fuss. Bischof Vitus Huonder hatte den mutmasslichen Täter nach Hinweisen auf eine strafbare Handlung gegen die sexuelle Integrität einer erwachsenen Person angezeigt (suedostschweiz.ch berichtete).

Wie das Online-Portal «blick.ch» berichtet, wurde der Priester nach einmonatiger U-Haft entlassen. Die Staatsanwaltschaft Graubünden begründet die Entlassung damit, dass keine Verdunkelungsgefahr mehr bestehe. Die Strafuntersuchung laufe jedoch weiter – die Anzeige sei nicht fallengelassen worden. Ob der mutmassliche Täter geständig war, wollte die Staatsanwaltschaft gegenüber «blick.ch» nicht bestätigen.

Rückkehr in die Heimat

Wie Arthur Caduff, Präsident der Pfarrei Tujetsch, in einer Mitteilung schreibt, kehrt der Pfarrer nach Deutschland zurück. Caduff habe ihn nach seiner Freilassung noch getroffen, jedoch keine Details zur Untersuchung erfahren, wie der Pfarrei-Präsident gegenüber «blick.ch» erklärt. Die Pfarrei wünsche dem Pfarrer alles Gute. Caduff wertet die Entlassung aus der U-Haft gar als gutes Zeichen.

Ob sich der besagte Pfarrer in Deutschland wieder seinem alten Gebetskreis anschliesse, sei nicht bekannt. Er pflegte seit seinem Umzug in die Schweiz im Frühjahr 2017 keinen Kontakt mehr zu seinem Erzbistum in Paderborn, Deutschland.

Kein Kommentar aus Chur

Das Bistum Chur hat sich bis zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht zur Freilassung des Pfarrers geäussert. Giuseppe Gracia, Medienbeauftragter des Bistums Chur, begründet das Schweigen gegenüber «blick.ch» mit dem immer noch laufenden Verfahren. Derweil äussert sich der alte Gebetskreis des Pfarrers umso klarer: Man sei schockiert und sprachlos. Jemand wolle aus irgendeinem Grund seinen Ruf zerstören, zitiert das Online-Portal eine enge Vertraute des besagten Pfarrers. (cac)

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