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Die Zecken sind zurück

Die Zeckensaison ist gestartet. Höchste Zeit also, sich mit Gefahren und dem Schutz gegen das kleine Ungeziefer auseinanderzusetzen. Besondere Vorsicht gilt wie in den Vorjahren im Bündner Rheintal.

Südostschweiz
21.05.18 - 14:33 Uhr
Leben & Freizeit
SCHWEIZ ZECKEN FSME FAELLE ANSTIEG
Die Zeckensaison hat wieder begonnen.
ARCHIVBILD

Alle Jahre wieder. Es ist Frühlings- und damit auch wieder Zeckenzeit. Besonders im Bündner Rheintal herrscht aufgrund von Erfahrungen früherer Jahre eine überdurchschnittliche Zeckengefahr. Die von Zecken übertragenen Erreger können schwerwiegende Erkrankungen auslösen. Suedostschweiz.ch hat das Wichtigste in Kürze zusammengefasst:

Was für Krankheiten können Zeckenbisse verursachen?

Zecken können in der Schweiz verschiedene Krankheiten auf den Menschen übertragen. Die zwei wichtigsten sind die Lyme-Borreliose und die Frühsommer-Meningoenzephalitis (auch Zeckenenzephalitis oder FSME genannt).

Was für Symptome treten auf?

Bei der Lyme-Borreliose handelt es sich um eine bakterielle Erkrankung, die alle Organe befallen kann, insbesondere aber die Haut, das Nervensystem und Gelenke. Zur Symptomatik gehören unter anderem Nackensteiffigkeit, Fieber, Kopfschmerzen, Übelkeit und Müdigkeit.

FSME oder auch Frühsommer-Meningoenzephalitis ist ein viraler Infekt, der eine Meningitis (Hirnhautentzündung) auslösen kann. Eine Impfung ist möglich, allerdings ist nach Eintritt einer Infektion eine Behandlung nur schwer möglich. Symptome einer Erkrankung mit dem FSME-Virus treten bei 10 bis 30 Prozent der Infizierten auf. Bei 70 Prozent symptomatischen Patienten entwickeln sich zwei starke aufeinanderfolgende Fieberschübe. In der zweiten Krankheitsphase tritt dann bei rund der Hälfte aller Betroffenen eine Meningitis ein, die schwere Bewusstseinsstörungen und (Atem-)Lähmungen zur Folge haben kann.

Gibt es Risikokarten, auf denen ich sehen kann, wie gross die Gefahr von Zeckenstichen ist?

Das Pharmaunternehmen Pfizer und GlaxoSmithKline hat wie 2017 eine Aufklärungskampagne gestartet. Auf der Webseite zecken-stich.ch können Interessierte anhand der Eingabe der Postleitzahl prüfen, ob sie sich in einem FSME-Risikogebiet befinden. Ausserdem wird über die Risiken- Schutzmöglichkeiten berichtet. Allerdings stellt diese Karte nicht das gesamte Risiko dar. Die FSME-Risikogebietskarte mit Impfempfehlung des BAGs hilft nämlich beispielsweise nicht bei der Beurteilung des Borreliose-Risikos. Zu Präventionszwecken gegen Zeckenstiche gibt es deshalb seit Anfang 2015 eine App mit dem Namen «Zecke». Das interaktive Hilfsmittel weist die Benutzer mit einer Gefahrenpotenzial-Karte der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften auf lokale Zeckenrisiken hin und informiert über den wirksamen Zeckenschutz. Die App erklärt auch das richtige Entfernen einer Zecke und verfügt über ein Zeckentagebuch. Weitere Infos zum Thema und zur App sind hier zu finden.

Wie viele Fälle der beiden Krankheiten gibt es jährlich?

Laut Nationalem Referenzzentrum für zeckenübertragbare Krankheiten treten pro Jahr schätzungsweise 6‘000 bis 12‘000 Borreliosefälle und etwa 100 bis 250 FSME-Erkrankungen auf.

Wie können die Krankheiten behandelt werden?

Die Lyme-Borreliose kann mit Antibiotika behandelt werden. Dagegen existiert für die FSME keine spezifische Behandlung.

Was für Möglichkeiten gibt es, sich vor einer Infektion zu schützen?

  • Meiden von hohem Gras, Waldrändern und Büschen (bis 1500 Meter).
  • Nach einem möglichen Kontakt immer nach Zecken absuchen und auf mögliche Symptome achten.
  • Ein Zeckenschutzmittel verwenden. Hierbei sollte auf die Hautverträglichkeit geachtet werden.
  • Bedeckende und geschlossene Kleidung tragen.
  • Eine Impfung gegen den FSME-Virus ist möglich. Es sollte den Impfempfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit gefolgt werden. (kup)
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