Rettungsgasse bilden - kein Problem?!

Obwohl jeder grundsätzlich weiss, dass bei Stau oder stockendem Verkehr eine Rettungsgasse gebildet werden muss, klappt es im Kanton Graubünden trotz vieler Massnahmen nicht gut genug. Das Problem liege nicht an der Unwissenheit, wie die Rettungsgasse zu bilden ist. Vielmehr sei es bei den Autofahrern einfach zu wenig verwurzelt, automatisch eine Rettungsgasse zu bilden, wie Markus Walser, Mediensprecher der Kantonspolizei Graubünden, sagt.

Damit scheint aber nicht nur der Kanton Graubünden zu kämpfen. Im vergangenen Jahr wurde schweizweit eine Kampagne zur Sensibilisierung der Verkehrsteilnehmender lanciert. Dabei wird unter anderem in sozialen Medien, auf Aufklebern für Fahrzeuge und mit Standaktionen auf die Rettungsgasse aufmerksam gemacht. Eine weitere Massnahme sind elektronische Textanzeigen auf der Autobahn mit dem Text: «Bei Stau, Rettungsgasse bilden». Wie gut sich die Kampagne bewährt hat, sei schwierig zu beurteilen. Auf jeden Fall sei die Rettungsgasse immer noch nicht genügend automatisiert. «Es geht zu viel wertvolle Zeit verloren, wenn man zuerst reagieren muss und die Rettungsgasse nicht von Anfang an bildet», so Walser.

Wie gut die Rettungsgasse im Ausland funktioniert, sei schwierig zu beurteilen, weil keine Daten vorhanden sind, erklärt Walser. In Deutschland ist es beispielsweise gesetzlich vorgeschrieben, bei Stau eine Rettungsgasse zu bilden. In der Schweiz muss eine Rettungsgasse derzeit eigentlich erst gebildet werden, wenn Sirenentöne von Polizei, Ambulanz oder der Feuerwehr ertönen. Eine entsprechende Gesetzesanpassung ist aber in der Vernehmlassung beim Bundesamt für Strassen. Diese sieht die Pflicht vor, eine Rettungsgasse zu bilden - ob Sirenen ertönen oder nicht.

Wer sein Wissen über die Rettungsgasse auffrischen möchte, dem sei folgendes Video empfohlen, das die Kantonspolizei kürzlich auf ihrem Facebook-Kanal veröffentlichte. 

^{Quelle vom Video: Facebook Kantonspolizei Graubünden}