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Das Geschäft des Lebens

Im Moment macht der Blütenstaub nicht nur Allergikern das Leben schwer. Auch Autoliebhaber kämpfen gegen den goldgelben Staub. Um das Auto blitzblank zu halten, führt der Weg an keiner Waschstrasse vorbei. An einem Spitzentag waschen bis zu 400 Kunden ihre Autos.

Südostschweiz
09.05.18 - 16:00 Uhr
Leben & Freizeit
An Spitzentagen waschen bis zu 400 Kunden ihre Autos in Auto-Spa in Chur.
An Spitzentagen waschen bis zu 400 Kunden ihre Autos in Auto-Spa in Chur.
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Während der Blütenstaub vor allem Allergikern ein «Dorn» im Auge ist  – freuen sich die Betreiber von Autowaschanlagen darüber. Sie machen nämlich im Moment das Geschäft ihres Lebens. Kein Wunder – denn die Autos sind aktuell übersäht mit dem gelbgoldenen Staub und könnten theoretisch täglich gewaschen werden.

223 Autos am Tag

Wir haben bei verschiedenen Autowaschstrassen in der Südostschweiz nachgefragt und können bestätigen, dass die Nachfrage immens ist. Das Auto-Spa in Chur beispielsweise verzeichnete im April unglaubliche 6691 Waschgänge. Das seien durchschnittlich 223 Kunden täglich, sagte Betriebsleiter Marco Oliveira auf Anfrage. Im Vergleich zu einem «normalen» Tag, wo 150 Autos das Waschprogramm durchlaufen, sei das ein Spitzenwert. Besonders an den Wochenenden herrsche Hochbetrieb. Da könne es schön vorkommen, dass an einem Samstag 400 Autos gewaschen werden. Wartezeiten nehme der Kunde in Kauf. Viele würden im Moment auch umdisponieren und an einem Wochentag wiederkommen, wo es tendenziell etwas ruhiger zu und her geht.

Auch in den Regionen Glarus und im Linthgebiet gibt es Blütenstaub. Die Nachfrage dort hält sich aber in Grenzen. Wie es auf Anfrage bei der Autowäsche Franz in Glarus und bei der Car Wash Rüti AG in Rapperswil-Jona heisst, sei die Nachfrage zwar hoch, aber durchaus normal für die Frühlingsmonate.

Im Moment hilft nur Regen

Die Frage ist nur, bringt die ganze Autowäscherei überhaupt etwas? Die Blütenstaubsaison ist noch lange nicht vorbei und die Gefahr gross, dass das Auto spätestens am nächsten Tag wieder genau gleich aussieht, wie vor der Wäsche. Vorübergehende Besserung ist im Moment nur zu erwarten, wenn es regnet. Da macht sich nämlich der gelbe Film auf der Autohaube von selber aus dem «Staub».

Aber Regen ist nicht nur Segen

Regen spült zwar den Blütenstaub von alleine weg, aber gerade für Allergiker wird die Blütenbelastung vor einem Gewitter und während der ersten halben Stunde nach Niederschlag noch schlimmer. Es dauere eine Weile, bis der Regen die Pollen «ausgewaschen» habe, heisst es auf der Internetseite des Allergiezentrums Schweiz. Deshalb empfehlen die Experten, bei Regen mit dem Lüften etwas zuzuwarten.

Weitere Tipps rund ums Thema Blütenstaub:
- Sonnenbrille auf die Nase
Nur kurzes Stosslüften
- Vor dem Schlafengehen Duschen und Haare waschen
Die Wäsche nicht im Freien trocknen
- Bei schönem, windigen Wetter nur kurz an die frische Luft
- Sportliche Aktivitäten drinnen ausüben
- Augentropfen bereithalten
- Antihistaminika in Griffnähe halten

Quelle: Allergiezentrum Schweiz

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