×

Aufstehen! Dann lebt Ihr länger!

Der frühe Vogel fängt den Wurm – und zwar für viele Jahre: Wer gerne früh in den Tag startet, lebt laut einer neuen Studie länger.

Südostschweiz
15.04.18 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Wer früh in den Tag startet, lebt laut einer neuen Studie länger.
Wer früh in den Tag startet, lebt laut einer neuen Studie länger.
PIXABAY

Nachteulen haben ein höheres Sterberisiko, wie Forscher aus den USA und Grossbritannien in einer Studie feststellten. Die Wissenschaftler der Universität Surrey und der Northwestern-Universität in Chicago untersuchten 430'000 Menschen im Alter zwischen 38 und 73 Jahren in Grossbritannien.

Sie fanden heraus, dass die extrem nachtaktiven Teilnehmer während des Untersuchungszeitraums von sechseinhalb Jahren ein um zehn Prozent erhöhtes Sterberisko hatten als die Frühaufsteher. «Das ist ein Problem der öffentlichen Gesundheit, das man nicht mehr ignorieren kann», sagte einer der Autoren, Malcolm Schantz, von der Universität Surrey.

Den «Nachttypen» müsse ermöglicht werden, ihre Arbeitszeiten nach hinten zu verlegen. «Nachteulen, die versuchen in einer Welt der Morgenmenschen zu leben, können gesundheitliche Probleme bekommen», sagte Ko-Autorin Kristen Knutson aus Chicago.

Mehr Krankheiten

In den sechseinhalb Jahren der Untersuchung starben insgesamt etwa 10'500 Teilnehmende. In der «Nachteulen»-Gruppe starben zehn Prozent mehr Teilnehmer als in der eindeutigen Frühaufsteher-Gruppe.

Die «Nachteulen» hatten einen deutlich stärkeren Hang zu psychischen Problemen, Diabetes, Magen- und Atembeschwerden. Sie schliefen pro Nacht weniger Stunden, sie konsumierten vergleichsweise mehr Zigaretten, Alkohol und Kaffee oder illegale Drogen.

Gegen die innere Uhr

Das grössere Sterberisiko könnte laut den Wissenschaftlern darauf zurückzuführen sein, dass die Nachtaktiven ständig gegen ihre innere Uhr leben. Es könne auch an psychischem Stress liegen oder daran, dass diese Menschen zu der für ihren Körper falschen Zeit essen. Auch Schlafmangel, nächtliches Wachsein oder Drogen- und Alkoholkonsum erhöhten das Risiko eines früheren Todes.

Frühere Studien hatten bereits einen Zusammenhang zwischen Schlafmangel und der Neigung zu Herz-Kreislauferkrankungen oder Diabetes festgestellt. Es ist aber das erste Mal, dass das Sterberisiko untersucht wurde. Die Studie erschien in der Fachzeitschrift «Chronobiology International». (sda)

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Leben & Freizeit MEHR