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Wie sich ein exotischer Lurch unter grauen Mäusen fühlt

Die Aktionswoche gegen Rassismus zeigte sich in der Stadtbibliothek Rapperswil-Jona als Gelegenheit, Klein und Gross für den «Reichtum durch Vielfalt» zu begeistern. Die Kinder hörten Erzählungen übers Fremdsein mit Bruno, dem Frosch, und Lysander, dem Lurch.

Südostschweiz
23.03.18 - 08:00 Uhr
Leben & Freizeit
Mitreissend: Bibliothekarin Heidi Brunner erzählt die Geschichte von Lysander, dem Lurch.Bild Gabi Corvi
Mitreissend: Bibliothekarin Heidi Brunner erzählt die Geschichte von Lysander, dem Lurch.Bild Gabi Corvi

Auf grossen Kissen und auf Elefanten-Stühlen machten es sich die Buben und Mädchen in der Stadtbibliothek vergangenen Mittwoch gemütlich. Heidi Brunner klappte das Buch mit den drei Mäusen auf und tauchte mit den jungen Zuhörern ab ins kuschelige Reich von Luis, Kathinka und Dora. Doch die Idylle trügte. Ein neuer Bewohner sollte einziehen. Einer, der ins eingespielte Mäuseteam nicht ganz zu passen schien. Es war Lysander, der Lurch. Der brachte eines schönen Abends auch noch in seinen Badewannen-Schlafplatz Erde und Körnchen mit. Was auf den ersten Blick nach einem Haufen Dreck und Unordnung aussah, wurde am Ende zu einer bunten Überraschung, die Lurch und Mäuse fröhlich an einen gemeinsamen Tisch brachte.

Sensibilisierende Medien

Zum Thema Rassismus hatte das Bibliotheksteam verschiedene Medien für Kinder und Erwachsene zusammengestellt. Romane, Sachbücher, Hörbücher und auch DVDs sensibilisierten die Nutzer und machten auf Herausforderungen und auch auf Chancen im Umgang mit Fremden aufmerksam. Dadurch können sich neue Sichtweisen auftun und der Grundtenor «Reichtum durch Vielfalt» rückt ins Zentrum.

Auch die Geschichte «Der wunderbarste Platz auf der Welt» erzählte vom Erleben des Andersseins. Boris, der Frosch, war nirgends willkommen und musste sogar um sein Leben fürchten, als der Storch auftauchte. Die Suche nach einem passenden Zuhause, das Sich-ausgestossen-Fühlen, präsentierte sich im ausdrucksstarken Buch in fantasievollen Bildern. In der Fremde Freunde zu finden, ist oft schwierig. Anpassung war für Boris der falsche Weg. Denn seine Verkleidung als Ente brachte ihn in Schwierigkeiten. Umso glücklicher war der Frosch am Ende, als er zusammen mit einem Molch in den geliebten Seerosenteich zurückkehren konnte.

Bibliothekarin Bea Späni erzählte die spannende Geschichte mit dem «Kamishibai». Das japanische Erzähltheater wird wie ein Kasten geöffnet und die Bilder erscheinen den Kindern fokussiert in einem bühnenähnlichen Rahmen. So hiess es «Vorhang auf» für einen fröhlich-farbigen Blick auf Fremdes und für ein Zeichen gegen Rassismus.

Was nach einem Haufen Dreck und Unordnung aussah, wurde zu einer bunten Überraschung.

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