Wer ist hier dickköpfig, Herr Sawiris?!

Seit knapp zwei Wochen ist die Skigebietsverbindung Andermatt-Sedrun offen. Initiiert hat dies Samih Sawiris. Der ägyptische Investor erklärt im Interview mit «blick.ch», dass es sich dabei für ihn um «eines der grossen Highlights bei der ganzen Entwicklung in Andermatt» handelt. Und für «blick.ch» ist klar: «Jetzt bringt er auch noch die Bündner und die Urner näher zusammen.»

Naja, lassen wir so stehen. Aber was wir nicht stehen lassen wollen, ist Sawiris Aussage, dass Urner noch etwas dickköpfiger sind als wir Bündner. Zunächst unsere Frage an Euch:

Aber was uns beinahe mehr umtreibt, ist die Frage: Wer sind diese Urner und was können die? Man muss schliesslich gewappnet sein, wenn sie über die Skigebietsverbindung zu uns gelangen.

Wir haben uns auf der Website des Kantons Uri schlau gemacht und folgende Infos gefunden:

• «Die Schweiz steht für Wohlstand und höchste Lebensqualität, Stabilität, Sicherheit und eine intakte Umwelt, sowie für ein breites und qualitativ hochstehendes Bildungs-, Kultur- und Freizeitangebot. Der Kanton Uri – im Herzen der Schweiz – bietet Ihnen dies alles.» 

Wir liegen zwar nicht im Herzen der Schweiz, aber können wir alles auch.

• «Die beeindruckende Naturkulisse reicht vom mediterran anmutenden Vierwaldstättersee bis zu den schneebedeckten Berggipfeln im Gotthardgebiet. Kurz: Eine einzigartige Lage für Arbeit, Wohnen und Freizeit.»

Seen haben wir, schneebedeckte Berggipfel auch.

• «Freiheit und Sicherheit sind uns seit Wilhelm Tells Zeiten wichtig. Für uns und auch für unsere Kinder, die unbeschwert und ohne Begleitung den Weg in die Schule gehen. Sicherheit schafft auch der Gotthard-Basistunnel – mit 57 km der längste Tunnel der Welt.» 

Wer braucht Tell, wenn er Jörg Jenatsch hatte? Und pfft ... unser Landwasser-Viaduct sucht seinesgleichen.

Unsere Bilanz: Der Kanton Uri gehört zwar zu den drei Urkantonen der Eidgenossenschaft. In Sachen Grösse kann er uns aber nicht das Wasser reichen. Wir sind flächenmässig nämlich der grösste Kanton und Uri rangiert gerade mal auf Platz 11.

Ob wir wirklich dickköpfiger sind, müssen wir wohl oder übel offen lassen. Der Stier im Wappen des Kantons Uri schaut aber deutlich grimmiger drein, als unser netter Steinbock. Oder? (koa)