×

«Es ist mein erstes Abspielgerät»

Jedes Wochenende stellen hier mehr oder weniger bekannte Persönlichkeiten aus der Region ihren Lieblingsgegenstand – sozusagen ihr Schmuckstück – vor.

Jérôme
Stern
11.02.18 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Ein Stück Kindheit: Mit dem Kassettenplayer machte Lea Giger erste musikalische Erfahrungen.
Ein Stück Kindheit: Mit dem Kassettenplayer machte Lea Giger erste musikalische Erfahrungen.
JÉRÔME STERN

Als Sängerin interpretiert die Schännerin Lea Giger mit dem «Frederik Mannli Trio» Volkslieder und moderne Songs. Am Anfang ihrer Musikleidenschaft stand ein ganz spezielles Gerät – ihrem Schmuckstück hat sie sogar einen Kosenamen gegeben.

Lea Giger, Sie sind Sängerin. Brauchen Sie bei Auftritten dieses Gerät?

Nein. Das ist mein erstes Aufnahme- und Abspielgerät. Ich habe es zum ersten Geburtstag erhalten und nenne es Duli, weil ich mir als Kind darauf das Lied «Det äne am Bergli» anhörte. Dessen Refrain lautet «Duli, Duli, Duli».

Haben Sie als Kind damit Gesangsaufnahmen gemacht?

Zuerst habe ich darauf geredet, ein bisschen Radio gespielt. Aber Radiomoderatorin war nie mein Berufswunsch.

Heute sind Sie Musikerin. Auf welchen Instrumenten spielen Sie?

Ich spiele ein wenig Klavier, sodass ich mich damit einfach begleiten kann. Angefangen habe ich mit Blockflöte – wie die meisten. Ausserdem spielte ich früher Geige, da ich klassische Musik mag. Als ich realisierte, dass Singen einfacher zu lernen ist, habe ich Gesangsunterricht genommen.

Sie waren von November bis Januar Artist in Residence im Atelier Schänis. Wie kam es dazu?

Ich wurde vom Kulturverein Schänis angefragt, ob ich dort einen Werkaufenthalt machen wolle. In meinem Fall brauchte es schon Mut: Zuvor hatte ich nie Lieder geschrieben – und ich spürte einen gewissen Erwartungsdruck.

Was erwartete man von Ihnen?

Ich sollte jeweils am Donnerstag- und Freitagabend Präsenz zeigen. In den Werken des residierenden Künstlers sollte eine gewisse Entwicklung erkennbar sein. Am Schluss des Aufenthalts sollte ich einen Anlass organisieren.

Was war Ihre wichtigste Erfahrung im Schänner Atelier?

Das Grösste für mich waren die vielen Begegnungen mit Besuchern: Leute, die sich für mich und meine Arbeit interessieren, Menschen, die ich dort kennengelernt habe. Das hat mir viel gebracht, auch wenn ich nicht so fleissig an meinen Liedern arbeiten konnte.

Sie sind Sängerin im «Frederik Mannli Trio». Woher stammt dieser Name?

Von der Schänner Sage «Federi-Mannli», einem Bauern, der heute noch umhergeistern soll. Wir fanden diese Geschichte cool, weil wir alle aus Schänis kommen und heimatverbunden sind.

Sie haben früh Erfahrungen mit Aufnahmen gemacht. Haben Sie aktuelle Pläne für Studioaufnahmen?

Wir haben das schon irgendwann vor. Allerdings hat unser Gitarrist Mario ein recht gutes Equipment, um Aufnahmen zu machen. Aber falls wir mal genug eigene Lieder haben, um eine CD zu füllen, wären Profiaufnahmen eine Option.

Brauchtet ihr bis jetzt keine Demo-CD, um Auftritte zu ergattern?

Nein, bis jetzt sind uns die Auftritte zugeflattert. So viele hatten wir aber noch nicht – in Zukunft möchten wir uns aktiver um Auftritte kümmern. Im Moment machen wir allerdings Fasnachtspause.

Schänner Sängerin mit Charme
Lea Giger wurde 1992 in Schänis geboren. Nach der Sekundarschule besuchte sie die Kantonsschule Sargans und studierte an der Pädagogischen Hochschule St. Gallen. Schliesslich merkte sie, dass dies nicht ihr Berufsweg ist und absolvierte eine Lehre. Heute arbeitet sie bei der Kunststoff Schwanden und betreut als Verkaufsassistentin Grosskunden. Neben ihrem Bandprojekt spielt sie in einer Guggenmusik Trompete.

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Leben & Freizeit MEHR