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Zufrieden sein mit dem, was man hat

Sein Vater gehörte dem Turnverein an, und so ergab es sich, dass Markus Küng schon als Kind sehr sportlich war. «Ich habe in Linthal eine glückliche Jugend verbracht», sagt er. Mit seinem älteren Bruder ging er viel «z’Berg», er war gerne draussen und liebte die Bewegung.

Südostschweiz
03.02.18 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Markus Küng steht neu der Hütten- kommission der SAC Sektion Tödi vor.
Markus Küng steht neu der Hütten- kommission der SAC Sektion Tödi vor.
MADELEINE KUHN-BAER

Von Madeleine Kuhn-Baer

Als Jugendlicher trat er in die JO der SAC Sektion Tödi ein. Im Rahmen des SAC-Jubiläums von 2013 kam dann die Anfrage, ob er im OK mitarbeiten und mithelfen würde, die Grünhornhütte am Tödi als älteste SAC-Hütte der Schweiz in ein hochalpines Baudenkmal zu überführen. Gerne sagte er zu, konnte er so doch seine Liebe zu den Bergen, den Bergsport und seine berufliche Tätigkeit als Bau-/Holzbauingenieur verbinden. Ausserdem war es eine zeitlich begrenzte Aufgabe. Dachte er zumindest. Denn er blieb hängen, trat 2014 in die Hüttenkommission der SAC Sektion Tödi ein und wurde an der jüngsten HV vom 21. Januar als deren Vorsitzender gewählt.

Nun ist er also Bindeglied zwischen Hüttenkommission und Vorstand. Zudem amtet er noch als Chef der Planurahütte. Wird er die fünf Hütten der Sektion regelmässig inspizieren? «Das ist nicht primär meine Aufgabe, aber ich habe mir zum Ziel gesetzt, jede einmal pro Jahr zu besuchen. Das lässt sich gut mit der Familie kombinieren», sagt er. Geschlafen hat er schon in allen – selbst in der Grünhornhütte bei der Umwandlung, als Lichtkünstler Gerry Hofstetter sie zum 150-Jahr-Jubiläum des SAC beleuchtete.

Er freut sich auf sein neues Amt, wobei der bevorstehende Umbau der Glärnischhütte gleich eine erste Herausforderung für ihn darstellt. Zweifellos wird er diese ebenso gut meistern wie seine anderen Aufgaben. Denn Markus Küng hat sich seit jeher engagiert: als Präsident des Turnvereins Linthal, im OK vom Glarner Bündner-Turnfest 2012, in der Rettungskolonne Linthal, als JO-Leiter des Skiclubs Niederurnen, aktuell im OK vom Munggä Run, als Präsident der Glarnerischen Arbeitsgemeinschaft für das HOLZ (GAHO) und als Co-Präsident des Glarner Kantonalturnfestes 2022 in Glarus Nord. Zudem ist er Aktivmitglied des Turnvereins Niederurnen.

Hat er überhaupt noch Zeit für seine Familie, für seine Frau und die drei Kinder im Alter zwischen drei und acht Jahren? «Ich muss es einteilen, es ist alles eine Frage der Organisation. Aber im Moment geht es noch gut», meint er.

Seit 2016 wohnt die Familie in Niederurnen, samt sieben Schafen. Selbstverständlich in einem Holzhaus – Ziel der GAHO ist es ja, die Verwendung von Holz in der Wertschöpfungskette zu fördern. Im Gegensatz zu früher ist Holz als Baustoff heute in Städten mehr gefragt als im ländlichen Raum. «Das finden wir schade. Wir arbeiten daran und freuen uns an Leuchtturmprojekten wie der Überdachung des Eisfeldes in Glarus oder der Boulderhalle in Näfels», so der gelernte Zimmermann und heutige diplomierte Bau-/Holzbauingenieur.

Seit zwei Jahren arbeitet er als Projektleiter und Mitglied der Geschäftsleitung bei der Firma Runge AG, Ingenieure + Planer, in Glarus. Vorher war er während fast zehn Jahren beim Ingenieurbüro Gudenrath in Niederurnen tätig.

Was möchte er seinen drei Kindern mit auf den Weg geben? «Grundsätzlich probiere ich, als Vorbild voranzugehen», schmunzelt er. Seine Tochter und die beiden Söhne sollen «mit offenen Augen durch die Welt gehen, merken, dass Ehrlichkeit am längsten währt, und durchziehen, wenn sie etwas anfangen». Ganz wichtig ist ihm, «dass sie zufrieden sind mit dem, was sie haben, vor allem auch im Materiellen». Und natürlich möchte er ihnen auch die Liebe zu den Bergen und zur Natur weitergeben.

Ist er erfolgreich mit seinen Vorsätzen? «Nicht überall», lacht er. «Aber wir ziehen erst richtig Bilanz, wenn sie erwachsen sind.»
 

 

 

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