Freudenstrahlen im Kerzenschein
Seit Dienstag ist klar: Die Nova Fundaziun Origen ist Trägerin des Wakkerpreises 2018. Die Freude bei allen Beteiligten ist gross – wie das Lob an den Mann, der das alles möglich machte.
Seit Dienstag ist klar: Die Nova Fundaziun Origen ist Trägerin des Wakkerpreises 2018. Die Freude bei allen Beteiligten ist gross – wie das Lob an den Mann, der das alles möglich machte.

Wenn die Medienkonferenz bei Kerzenschein stattfindet und mit zwei romanischen Liedern beginnt, muss etwas ganz besonders sein. Das sieht auch Adrian Schmid so. «Die Nova Fundaziun Origen hat eine einzigartige Perspektive geschaffen», sagte der Geschäftsführer des Schweizer Heimatschutzes am Dienstag in Riom vor den Medien. «Es ist die Vergangenheit, die zur Zukunft wird.»
Auf ins Kulturerbejahr
Dass mit dem Kulturprojekt Origen erst zum zweiten Mal – nach den SBB im Heimatschutz-Jubiläumsjahr 2005 – eine Organisation statt einer Gemeinde den renommierten Wakkerpreis erhält, hat seine Gründe. Der gesangliche Start in die Medienkonferenz sei gewissermassen auch ein «eigentlicher Auftakt ins Kulturerbejahr» Europas gewesen, so Schmid. Und schliesslich pflege auch Origen «in einer einmaligen Leistung das Kulturerbe».
Das sah offenbar auch die Jury des seit 1972 jährlich verliehenen Preises so. Origen «schöpft mit kreativer Kraft aus dem Reichtum der regionalen Kulturgeschichte», heisst es in der Begründung für die Verleihung der Auszeichnung ins Oberhalbstein. Origen zeige auch neue Wege auf, wie gerade in Randregionen auf die Herausforderungen des Strukturwandels reagiert werden könne, sagte Sabrina Néméth, beim Heimatschutz Projektleiterin für den Wakkerpreis. Allzu oft stammten die Rezepte heute nämlich noch aus der Nachkriegszeit. Origen dagegen belebe das Tal auf eine ganz neue Weise.
«Es ist die Vergangenheit, die zur Zukunft wird.»
Freude in der Heimat
Erfreut über die neuerliche Vergabe des Wakkerpreises nach Graubünden (siehe Artikel unten) zeigte sich Christof Dietler, Präsident der Bündner Sektion des Heimatschutzes. «Dieser Preis stärkt Bauherren, Gemeinderätinnen, Hoteliers, Denkmalpfleger, Architektinnen, aber auch Stadtpräsidenten, Grossräte oder Regierungsräte, das vorhandene Bauerbe in Graubünden als Alleinstellungsmerkmal zu pflegen», sagte Dietler.
Alt Nationalrat Andrea Hämmerle, Präsident des Fördervereins Pro Origen, bezeichnete den Entscheid des Heimatschutzes als «in mehrfacher Hinsicht ausser- gewöhnlich und mutig». Hämmerle unterstrich die Bedeutung von Origen für die gesamte Region. «Origen bespielt und bewegt keineswegs nur Riom.» Innert weniger Jahre sei das Projekt «zu einem kulturellen Leuchtturm geworden».
Giovanni Netzer, von Hämmerle als «Initiant, Intendant, Kopf und Herz von Origen» eingeführt, bedankte sich beim Heimatschutz «für diesen wunderbaren Preis – er bedeutet uns viel». Auf den ersten Blick möge es schwierig sein, ein Projekt wie Origen an einem Ort wie Riom umzusetzen: «Es fehlt eigentlich alles.» Vielleicht habe aber gerade das Fehlen dabei geholfen, neue Sichtweisen zu finden und neue Wege zu gehen. Für Origen sei der Preis ein Ansporn, weiterzugehen.
Olivier Berger wuchs in Fribourg, dem Zürcher Oberland und Liechtenstein auf. Seit rund 30 Jahren arbeitet er für die Medien in der Region, aktuell als stellvertretender Chefredaktor Online/Zeitung. Daneben moderiert er mehrmals jährlich die TV-Sendung «Südostschweiz Standpunkte». Mehr Infos