Bündner Naturmuseum auf Erfolgskurs

Auf der Agenda des Bündner Naturmuseums in Chur stehen im neuen Jahr 2018 vor allem zwei Ausstellungen im Vordergrund. Dabei handelt es sich laut Flurin Camenisch, Museums Pädagoge und stellvertretender Museumsleiter des Bündner Naturmuseums, um die Ausstellungen rund um die Themen Stickstoff und Lebensraum Wald.

Auf die Ausstellung zum Thema Stickstoff freut sich Camenisch ganz besonders. «Die Ausstellung ist sehr informativ und interaktiv.» Für Schulklassen ist diese Ausstellung aber nur bedingt geeignet. Denn laut Camenisch könnte die Verständlichkeit eines solch abstrakten Themas für Kindergarten- und Primarschüler zu komplex sein. «Ich hoffe aber insbesondere auf die Oberstufen- und Gymnasialklassen, denn dieses Thema lässt sich gut mit Physik oder auch Biologie verbinden.»

Bei der zweiten Ausstellung zum Thema Lebensraum Wald steht insbesondere das Entdecken und vor allem auch das Kennenlernen der Fuktionen eines Waldes im Vordergrund. Ausserdem wird die Bedeutung des Waldes im Alpenraum erklärt.

Ausstellungen basieren auf Zusammenarbeit

Ideen für Ausstellungen gebe es laut Camensch zu Hauf. Allerdings könne es sich das Naturmuseum nicht leisten, jährlich neue Eigenproduktionen umzusetzen. Deshalb sei eine gute Zusammenarbeit mit naturkundlichen Museum aus der ganzen Schweiz und auch aus dem benachbarten Ausland sehr wichtig. Mit diesen werde dann auch abgesprochen, welches Museum welche Ausstellung durchführt. So soll verhindert werden, dass es beispielsweise zwei Waldausstellungen zur selben Zeit gibt.

Auch für das Jahr 2019 ist eine neue Eigenproduktion unter dem Projekttitel «Lebenskünstler» geplant. Dabei geht es um das Geschehen in bestimmten Organismen wie Pflanzen, Tiere und auch Pilze, die in extrem Situationen ihr Überleben sichern können.

Grosses Interesse trotz Digitalisierung

Für Flurin Camenisch könnte es sich beim grossen Erfolg des Naturmuseums um eine Art Gegenbewegung zur Digitalisierung handeln. Denn für die Besucher sei es spannend, einen Hirsch oder ein Reh auch einmal aus der Nähe bestaunen zu können. «So kann man die Tiere draussen in der Natur vielleicht auch besser verstehen», so Camenisch weiter. Ausserdem könne so beispielsweise auch die Entwicklung vom jungen Reh bis zum alten Rehbock aufgezeigt werden, was sonst in der Natur nicht möglich wäre. Trotzdem sei die Digitalisierung weiterhin auch für das Naturmuseum wichtig.

Alle sind willkommen

Um möglichst alle Altersgruppen ansprechen zu können, werden laut Camenisch auch unterschiedliche Informationsgefässe angeboten. Dazu gehören beispielsweise Vorträge speziell für Kinder oder die Vermittlung von Fachwissen für Erwachsene.

Grossen Erfolg erzielt auch der ebenfalls speziell für Kinder entworfene Kinderstadtplan. Dieser wird in der mittlerweile vierten Auflage kostenlos abgegeben. «Die vorangegangenen Auflagen hätten rund 30 000 Exemplare unter die Leute gebracht. Sehr viele Schulen nutzen diesen, um die Stadt Chur mit ihren drei kantonalen Museen besser kennenzulernen.» Dieses Format stösst laut Camenisch nun auch in anderen Kantonen auf grosses Interesse. So habe beispielsweise Thun ebenfalls einen solchen Plan eingeführt und auch St. Gallen werde folgen.

Erfolgreiches Jahr 2017

Für das Bündner Kantonsmuseum verlief das vergangene Jahr erfreulich, wie es zudem in einer Medienmitteilung heisst. Zahlreiche Ausstellungen lockten die Besucher ins Museum. Darunter auch die Ausstellung «Kristallmagie - Verborgener Zauber dunkler Turmaline», die noch bis am 21. Januar 2018 bestaunt werden kann.

Die Ausstellung «Grüner Klee und Dynamit - Der Stickstoff und das Leben» starten am 11. April und endet am 26. August 2018. Anschliessend folgt ab Mitte September die Ausstellung «Wild auf Wald». Weitere Informationen zum Bündner Naturmuseum sind unter www.naturmuseum.gr.ch zu finden.