Davos liefert der Welt Klimadaten
Die Weltorganisation für Meteorologie baut ein Beobachtungsprogramm rund um den Globus auf. Darin fliessen auch Daten von Messstationen des Davoser Instituts für Schnee- und Lawinenforschung ein.
Die Weltorganisation für Meteorologie baut ein Beobachtungsprogramm rund um den Globus auf. Darin fliessen auch Daten von Messstationen des Davoser Instituts für Schnee- und Lawinenforschung ein.
Die auf dem Forschungsplatz Davos tätigen Institutionen geniessen weltweit einen hervorragenden Ruf. Dass dies nicht aus der Luft gegriffen ist, zeigt sich nun auch wieder am Beispiel des Davoser Instituts für Schnee- und Lawinenforschung (SLF).
Die verschiedenen vom SLF in Davos betriebene Versuchsflächen gehören seit diesem Jahr zu einem weltweiten Netz von Messstationen. Diese bildeten die Basis für ein Beobachtungsprogramm, das die in Genf ansässige Weltorganisation für Meteorologie (WMO) derzeit aufbaue, teilte das SLF kürzlich mit. Das so gewonnene Wissen zur Klimaerwärmung könne künftig von Forschenden auf der ganzen Welt genutzt werden.
Auswirkung auf Erderwärmung
Mit den über den ganzen Globus verteilten Messstationen werden Daten zu den schnee- und eisbedeckten Gebieten der Erde, der sogenannten Kryosphäre, gesammelt und analysiert. Laut Medienmitteilung des SLF verändert sich die Kryosphäre durch die Klimaerwärmung besonders stark. Gletscher würden verschwinden, bislang dauerhaft gefrorene Böden – als Permafrost bekannt – auftauen, und vielerorts liege immer weniger Schnee.
Solche Veränderungen könnten aufgrund von Rückkopplungseffekten ihrerseits die Erderwärmung beschleunigen, hält das SLF fest. «Deshalb ist es wichtig, möglichst umfassendes Wissen über den Zustand der Kryosphäre zu sammeln», wird Charles Fierz, Leiter der SLF-Gruppe Schneedecke und Mikrometeorologie, in der Mitteilung zitiert.
Messungen zu Schnee und Eis
Das Kernstück des im Aufbau begriffenen Beobachtungsprogramms der WMO ist das Messnetz Cryonet. Dieses führe Wetter- und Schneedaten bestehender Messstationen auf der ganzen Welt zusammen. Zu diesem Netzwerk gehören nun auch die SLF-Versuchsflächen in Davos. Die dort erhobene Messdaten zum Zustand von Schnee und Eis, aber auch zum Wetter, flössen in das Cryonet-Netzwerk ein, so das SLF.
Versuchsfeld besteht seit 1936
Um zum Cryonet-Netzwerk beitragen zu können, müssen Stationen laut SLF gewisse Qualitätsstandards aufweisen und eine Kontinuität der Messungen garantieren. Dies nicht nur in der Vergangenheit, sondern auch für die Zukunft. Die Messreihen des SLF reichten teilweise 80 Jahre und mehr zurück, heisst es in der Mitteilung.
Das bekannteste SLF-Versuchsfeld befindet sich auf dem Davoser Weissfluhjoch auf einer Höhe von 2540 Metern. Es wurde 1936 begründet und liefert etwa Messreihen zur Schneehöhe.
Béla Zier ist Redaktor der gemeinsamen Redaktion Online/Zeitung «Südostschweiz» und «suedostschweiz.ch» und berichtet über die Region Davos und das Prättigau. Er ist seit 1993 für die Medienfamilie Südostschweiz tätig und arbeitet dort, wo er auch wohnt. In Davos. Mehr Infos
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Was sollen die ganzen Daten…
Was sollen die ganzen Daten/Messungen nützen in Davos und weltweit?
Wenn der Patient nicht therapieren will (oder er will, allein aber zu schwach ist), nützen die grössten Blutdruck-Messreihen nichts, oder?
Stattdessen sollte Davos gescheiter Vorbild sein - weitergehend als beispielsweise damals mit dem Luftkurorteboom historischerweise, der ja seither quasi auf dem Kopf steht, ich jedenfalls möchte nicht mehr in Davos einatmen müssen.
Siehe Kommentare:
https://www.suedostschweiz.ch/politik/2017-11-24/der-neue-davoser-sloga…
https://www.suedostschweiz.ch/tourismus/2017-11-23/touristische-neubele…