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In der Arche rücken die Menschen zusammen

Im Generationenhaus Eschenbach hat die internationale Arche-Weihnachtsfeier für ein bereicherndes Miteinander unter verschiedenen Kulturen mit christlichem Hintergrund gesorgt.

Südostschweiz
18.12.17 - 07:42 Uhr
Leben & Freizeit
Der Lingomba-Chor steht für die erfolgreiche Zusammenarbeit verschiedener Kulturen.Bild Barbara Schirmer
Der Lingomba-Chor steht für die erfolgreiche Zusammenarbeit verschiedener Kulturen.Bild Barbara Schirmer
BARBARA SCHIRMER

Von Barbara Schirmer

Die Tischreihen waren gefüllt mit Menschen verschiedenster Altersklassen und Hautfarben, und immer noch kamen Leute zur Tür herein, die an der internationalen Weihnachtsfeier der Arche vom Freitagabend teilnehmen wollten. Stühle wurden herbeigeschafft, man rückte zusammen, Gespräche entstanden. Wohlweislich hatten die Organisatoren die Festgemeinde ins Generationenhaus eingeladen, denn bereits im Vorjahr war man in den Räumlichkeiten der Arche platzmässig an seine Grenzen gestossen.

Vorne neben dem Mikrofon sass eine Hirtenfamilie. Der Vater mit einem Filzhut ausgestattet und einem Hirtenstab in der Hand. Die Mutter in schlichtem Gewand, das Kind zwischen ihnen. Sie waren so quasi das lebendige Bühnenbild der Feier. Denn von den Hirten handelte die Geschichte, welche Pastoralassistent Michael Vogt den Anwesenden vorlas. Ein kleiner Hirtenjunge hatte die Erwartung, dass der neugeborene König, in reiche Gewänder gekleidet und mit viel Prunk und Reichtum, seine Aufgabe auf der Erde erfülle. Erwartungen hatten auch die Asylsuchenden von Eschenbach.

Sie definierten diese und gaben ihre Gedanken in kleinen Intermezzi zwischen der Geschichte preis. Da war eine junge Frau, die dachte, dass in der Schweiz alle Asylsuchenden eine Arbeit hätten, und die sich auf eine eigene schöne Wohnung freute. Jemand anders hatte erwartet, dass es einfacher sei, in der Schweiz Leute kennenzulernen.

Eine Mutter sprach in gebrochenem Deutsch. Doch was sie sagte, sorgte einen Moment für Rührung in den Augen vieler Anwesender. «Ich erwartete Frieden in der Schweiz», sagte sie, «und ich habe ihn bekommen.» Diakon Thomas Ott ergänzte hin und wieder eine Ausführung, klopfte da einem jungen Mann auf die Schultern und sorgte dort mit seiner Präsenz für weniger Lampenfieber bei den Mitwirkenden.

Unkompliziertes Beisammensein

Unter den Feiernden war auch Gemeindepräsident Josef Blöchlinger. Er nutzte die Gelegenheit, die neu eingestellte Betreuerin des Asylcenters Arche der Gemeinde vorzustellen. Luzia Scherrer wird ihre Arbeit am 1. Februar aufnehmen, und den Asylsuchenden auf dem Weg zur Integration zur Seite stehen. Gleichzeitig bedankte er sich bei den vielen freiwilligen Helfern rund um die Arche für ihren Einsatz. «Ich bin mir bewusst, dass wir dank diesem Engagement in Eschenbach eine privilegierte Ausgangslage haben», erklärte Blöchlinger.

Ein Ergebnis dieses unkomplizierten Zusammenseins zwischen Eschenbachern und Asylsuchenden ist der Lingomba-Chor. Dieser begleitete den Abend musikalisch. Der Dirigent, der zugleich auch Vorsänger ist, stimmte die Klänge seiner Heimat an, die Sänger verschiedenster Herkunft setzten ein und fanden sich in der Musik vereint. Für eine weitere musikalische Auflockerung sorgte eine Gruppe von Eritreerinnen, die in weissen Gewändern gekleidet ein Lied präsentierten, das in ihrer Kirche jeweils an Weihnachten gesungen wird.

Mit der internationalen Arche-Weihnachtsfeier gelang den Organisatoren ein ökumenisches Fest, das nicht nur die verschiedensten Kulturen miteinander verband, sondern auch die Einwohner von Eschenbach und die Asylsuchenden der Arche einander ein Stück näher brachte.

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