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Hunde, die bellen, beissen auch mal

Knapp 35 Schäfereien im Kanton Graubünden sind mit Herdenschutzhunden ausgerüstet – und es werden immer mehr. Mit einem Video klärt der Kanton über den korrekten Umgang mit den Hunden auf.

Corinne
Raguth Tscharner
26.07.17 - 05:03 Uhr
Leben & Freizeit
Sie sind herzig, können bei falschem Verhalten ihnen gegenüber aber auch mal beissen: Herdenschutzhunde.
Sie sind herzig, können bei falschem Verhalten ihnen gegenüber aber auch mal beissen: Herdenschutzhunde.
ARCHIVBILD YANIK BÜRKLI

Am Montag tappten acht Jungtiere des Wolfrudels am Calanda in die Fotofalle und machten so auf sich aufmerksam. Über Wölfe und Bären im Kanton redet man schon seit Jahren, aber mehrheitlich, weil sie Nutztiere wie Schafe reissen und die Landwirtschaft damit vor Herausforderungen stellen.

Wie die Standeskanzlei Graubünden in einer Mitteilung schreibt, gilt es, Schafe und Ziegen vor diesen Raubtieren zu schützen, damit nach wie vor erfolgreich Tierhaltung betrieben werden und Alpweiden genutzt werden können.

Immer mehr Hunde schützen die Herden

Das Schützen der Schafherde wird vielerorts von Herdenschutzhunden übernommen. Knapp 35 Bündner Schäfereien arbeiten mit ihnen. Jedes Jahr kommen neue dazu. Laut Mitteilung haben sie und ihre Halter vor dem Einsatz eine strenge Schulung hinter sich gebracht und eine Bewilligung vom Kanton erhalten.

Ein Herdenschutzhund kann recht niedlich sein, doch wenn man sich falsch verhält, kann er auch zubeissen. Über diese Gefahr möchte die Standeskanzlei mit einem Video aufklären. Es zeigt, wie man sich beim Wandern verhalten sollte, damit nichts passiert und wie die Hunde ausgebildet werden.

Das Video sorgt für Aufsehen und ging bereits vor zwei Jahren viral. Bis heute wurde es knapp 2300 Mal auf Facebook geteilt, rund 116‘000 Mal angesehen und 47 Kommentare sind darunter zu finden.

Den Grund für die weite Verbreitung des Videos sieht Mirco Frepp, Informationsbeauftragter der Standeskanzlei Graubünden, beim Jö-Effekt der Hunde, der weiten Verbreitung des Themas in den Medien und an dessen Wichtigkeit. «Die Sicherheit beschäftigt die Leute. Sie wollen wissen, wie sie sich beim Wandern verhalten sollen», erklärt Frepp.

Mit solchen Beiträgen auf Social Media-Kanälen wie Facebook, Youtube und Twitter möchte der Kanton die Menschen informieren und mit ihnen in Dialog treten. Dies ist mit dem Video definitiv geschehen. «Wir waren recht überrascht, wie viele Leute darauf reagiert haben und mehr wissen wollten. Das ging über die Kantons- und sogar die Landesgrenze hinaus», sagt Frepp.

Überwiegend positive Reaktionen

Die Kommentare seien überwiegend positiv ausgefallen und seien auch auf das heikle Thema der Grossraubtiere eingegangen. «Auch wenn sich jemand mal negativ geäussert hat, war der Anstand immer da und wir konnten mit ihnen in den Dialog treten», so Frepp.

Weshalb die Standeskanzlei das Video nach zwei Jahren nochmals veröffentlicht hat und ob dies etwas mit dem Auftauchen der Jungwölfe beim Calanda zu tun hat, erklärt Frepp im Interview:

Corinne Raguth Tscharner ist stellvertretende Chefredaktorin Online und Zeitung und Chefin vom Dienst bei «suedostschweiz.ch». Zuvor erlernte sie das journalistische Handwerk als Volontärin in vier verschiedenen Redaktionen (Print, Online, Radio, TV) und war als Online-Redaktorin tätig. Mehr Infos

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