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Radar: Sportwagen-Liebhaber im Blitzlichtgewitter

Die Kantonspolizei Graubünden hat am vergangenen Wochenende während des Lenzerheide Motor Classics verstärkt Radarkontrollen durchgeführt. Sehr zum Ärger einiger Besucher. Sie stellen die Verhältnismässigkeit infrage. Die Polizei widerspricht.

Südostschweiz
17.06.17 - 16:30 Uhr
Leben & Freizeit
Nicht nur Abgase, auch Radare sorgen für dicke Luft.
Nicht nur Abgase, auch Radare sorgen für dicke Luft.

Rennsport-Freunde dürften am letzten Wochenende beim Lenzerheide Motor Classics voll auf ihre Kosten gekommen sein. Die Motoren von rund 200 klassischen Rennwagen röhrten rund um den Heidsee. Voll auf ihre Kosten könnte gemäss erzürnten Besuchern auch die Kantonspolizei Graubünden gekommen sein. Ein Leserbriefschreiber haute sogleich in die Tasten und machte seinem Unmut öffentlich Luft. Unter dem Titel «Operation 'Oldie but Goldie'» kritisiert Flavio Engi aus Chur/Neuenegg Radarkontrollen, die am Sonntag zwischen Chur und Lenzerheide durchgeführt worden sind. Ihn stört insbesondere, dass damit ausgerechnet ein touristischer Anlass den Gästen in negativer Erinnerung bleiben könnte.

«Was bitte schön soll das?»

«Ob semistationär oder mobil, wurden gleich drei (!) Blitzer an verschiedenen Orten auf der Strecke installiert. Liebe Polizei, respektive Politiker, die ihr vermeintlich im Namen der Verkehrssicherheit die alljährlichen Busseinnahmen budgetiert – was bitte schön soll das?», heisst es im Leserbrief.

Und weiter: «Sicherlich, unter den zahlreich erschienenen Besuchern war auch der ein oder andere 'Oldie' mit dabei und hier und da liess sich auch mal eine Corvette spazieren fahren, doch – beim Lenzerheide Classics handelt es sich weder um den 'Cannonball Run' noch hat es etwas mit 'Auf dem Highway ist die Hölle los' respektive der gleichnamigen Actionkomödie aus den 80er-Jahren gemeinsam. Ein solch einzigartiges Event als Anlass zu nehmen, möglichst viele Bussengelder in die Kasse zu spülen, ist nicht verhältnismässig und schon gar nicht angebracht. Nicht auf dem Buckel von Classic-Liebhabern, Schraubern und Rennbegeisterten, welche mit Raserei aber auch gar nichts am Hut haben. Entweder handelte es sich seitens Polizei schlicht um eine Fehlbeurteilung, oder es bestätigt einmal mehr eine in der Bevölkerung weit verbreitete Meinung, wonach die Blechpolizisten bewusst als Geldmaschinen eingesetzt werden», so der Autor des Leserbriefs.

Autofahrer haben überall mit Kontrollen zu rechnen

Wie Roman Rüegg, Mediensprecher der Kantonspolizei Graubünden, auf Anfrage erklärt, trifft es zu, dass im Verlauf des letzten Sonntags auf dem Abschnitt Chur–Tiefencastel Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt worden sind. Jedoch höchstens zwei gleichzeitig. Dies auf wechselnden Inner- und Ausserortsabschnitten. «Dabei wurden einige Tempoüberschreitungen festgestellt», so Rüegg.

Verkehrsteilnehmer hätten immer und überall mit Kontrollen zu rechnen. Damit erhöhe sich die subjektive Kontrollerwartung der Verkehrsteilnehmer. Das soll dazu führen, dass die geltenden Höchstgeschwindigkeiten besser eingehalten werden und trage somit wesentlich zur Verkehrssicherheit bei.

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Hallo Leute . . ich frage mich schon, weshalb man sich über Geschwindigkeitskontrollen, wo auch immer, aufregen kann. Wenn man nämlich die gültigen Höchstgeschwindigkeiten mehr oder weniger einhält, können einem die Kontrollen doch egal sein? Viel ärgerlicher ist doch die unverhältnismässige Bussenhöhe in den 30er Zonen, wenn man dort ein Quentchen zu schnell ist. Und ich meine da zB. 35 statt 30. Die Verkehrssicherheit ist wohl bei diesen 5 Km/h Differenz nicht wesentlich gefährdeter.

Es werden immer solche sinnlosen Kontrollen gemacht, aber diese Idioten die jedes WWochenende am Abend durch Landquart brettern holen Sie nicht

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