Alle wollen die Steinböcke sehen

Es habe sich herumgesprochen, dass die Steinböcke in Pontresina bis zum Dorfrand kommen, sagte Wildhüter Daniel Godli gegenüber dem SRF-Regionaljournal. An einem Abend habe er bis zu 100 Personen gezählt, die die Steinböcke beobachteten.

Die Steinböcke verlassen jedes Jahr jeweils im Frühling ihren eigentlichen Lebensraum in den Felsen oberhalb von Pontresina und halten sich mehrere Wochen lang am Dorfrand auf. Dort, wo das Gras bereits grün ist, wenn es weiter oben noch Schnee hat.

Stress für die Tiere

Die Steinböcke haben sich an die Menschen gewöhnt. Dennoch bedeuten Menschen auch immer einen gewissen Stress für Steinböcke. Deshalb haben die Gemeinde Pontresina und der Wildhüter Schilder mit Regeln aufgestellt. Daniel Godli ist oft vor Ort, um die Besucher persönlich zu informieren. Er weist sie zum Beispiel darauf hin, die Wege nicht zu verlassen und die Steinböcke nicht zu verfolgen.

Steinbockweg geplant

Die Gemeinde Pontresina belässt es nicht nur bei den Tafeln mit den Regeln, sondern sie erstellt einen «Steinbockweg» mit Informationstafeln rund um das Leben der Tiere. Dieser Steinbockweg diene zwar der touristischen Inszenierung, sagt Gemeindepräsident Martin Aebli gegenüber dem SRF-Regionaljournal, «Aber auf diesen Infotafeln werden wir die Besucher auch darüber aufklären, wie sie sich verhalten sollen.»

In der Zwischenzeit wird sich das Problem von alleine lösen. Die Steinböcke wandern langsam wieder aufwärts. Wie viel die Aufklärung bringt, wird sich deshalb erst im nächsten Jahr zeigen.