Der «Hochstapler» der 
Fischerlatein spricht

Rolando* strahlt in die Kamera und präsentiert seinen  Mega-Fang. Der Glarner hat die Trophäe, «mein bisher grösster Fang», aus der Linth gefischt. 15 Minuten habe der Kampf mit dem Raubfisch gedauert, welcher er letztlich mit dem Feumer an Land heben konnte, erzählt er dem Fotografen.

Stolze 2,6 Kilogramm bringt die 60 Zentimeter lange Bachforelle auf die Waage. Ein Prachtexemplar, so selten wie ein Tintenfisch. In der Tinte sitzt jetzt der Fischerkönig. Ronaldo ist am Ende, am Ende vom Fischerlatein. Spätestens, seit über ihn gespottet wird. Auf einmal wird statt der Fisch der Fischer in die Pfanne gehauen. Was geht da bachab? Bachab geht ein Lügenbaron!

Gekauft statt gefischt

Von der Linth, vom Wasser, ans Land, in die Fischzuchtanstalt Mitlödi. Josef Aschwanden erinnert sich: «Der junge Mann erkundigte sich nach einem Riesenfisch.» Aschwanden fängt ihm vier. Doch er will den Grössten. Um später gross herauszukommen. Doch davon ahnt Aschwanden noch nichts.

«Der Fisch kostet 50 Franken», meint Aschwanden. Der junge Mann hat jedoch nur 34 dabei. Da schenkt ihm Aschwanden den Rest und fragt noch, ob er die Forelle gleich ausnehmen soll. Der junge Mann verneint. Schliesslich braucht er den Fisch ganz.

«Habe Fisch sofort wiedererkannt»

Eine Woche verstreicht ins Land. Da traut Aschwanden seinen Augen nicht. Da grinst ihm aus der Zeitung doch tatsächlich jener junge Mann entgegen, der bei ihm den Fisch gepostet hat, mit der Trophäe in der Hand. «Ich habe aber nicht nur den Mann erkannt, sondern auch meinen Fisch. An der Verletzung an der Schwanzflosse.»
Lügen haben kurze Beine. Den Jungfischer kann die «Südostschweiz» nicht erreichen. Er sei bei der Arbeit, heisst es. Oder aber beim Einkaufen – in der Fischzuchtanstalt. Dort hat Josef Aschwanden noch grössere Prachtexemplare am Lager.

* Name der Radaktion bekannt.