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Die Arve – Königin der Alpen

Rein optisch kann eine Arve den jetzt wieder goldig leuchtenden Lärchen nicht das Wasser reichen; sie tragen ganzjährig ein grünes Nadelkleid. Und trotzdem: Arven sind alles andere als nur Nadelbäume.

Christoph
Benz
19.10.22 - 12:00 Uhr
Leben & Freizeit

RSO-Moderator Christoph Benz hat im Gespräch mit Ralf Fluor, dem langjährigen Revierförster von La Punt Chamues-ch und Madulain, viel Spannendes rund um den bei uns vor allem im Engadin verbreiteten Baum mit seinem wohlriechenden Holz erfahren.

Was sind die Erkennungsmerkmale einer Arve, und warum sagt man ihr auch «Königin der Alpen»?

Wie reagiert die Arve auf den Klimawandel?

Ein Geben und Nehmen: Weshalb der Tannenhäher nur dank der Arve überleben kann und warum die Arve ohne Hilfe des Tannenhähers wohl bald aussterben würde.

Arvennüssli: Lecker und energiereich – und das nicht nur für den Tannenhäher…

Die Arve ist ja vor allem bekannt für ihr herrlich duftendes Holz. Was hat es mit diesem Duft auf sich?

Arvenholz ist begehrt, besonders für den Innenausbau oder für Möbel. Das war aber nicht immer so; früher war Lärchenholz die gefragteste Holzart. Erst eine Studie über die gesundheitlichen Auswirkungen von Arvenholz auf den Menschen löste einen Boom aus. Heute gilt Arvenholz als das «Mahagoniholz der Alpen».

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Die Arve, im Tirol auch Zirbe genannt oder auch Arbe und bei uns in der Val Müstair auf romanisch "dschember".
Ja die fünf nadelige Arve liebt das Raue Gebirge und trotzt Wind und Wetter. Was ich persönlich besonders mag, das ist der typische Duft, zBsp. in einer Arven Stube wie ich eine bei mir zu Hause habe. Der charakteristische Duft riecht man ein ganzes Leben lang. Wir haben im Dorf Fuldera in der Val Müstair eine kleine Kirche; der Innenausbau vollständig aus Arvenholz, sogar die Orgel wurde aus Arvenholz gebaut. Die Kirche wurde im Jahr 1708 gebaut und wenn man die Kirche betritt duftet das heute noch herrlich nach Arvenholz; unglaublich!
Das Arvenholz oder Zirbe ist ein idealer Werkstoff für Schnitzereien weil es leicht zu bearbeiten ist und besonders beliebt in der Möbelschreinerei.
Im Verlaufe ihres oft mehrere Hundert Jahre langen Lebens kann sie tatsächlich 1'000 Jahre alt werden! Sie erträgt Temperaturen bis zu minus 40°C und bis zu plus 40°C und ist damit von den einheimischen Baumarten am besten an das raue Gebirgsklima angepasst. Darum findet man die Arve sowie auch die Lerche am obersten Waldsaum, dort wo es anderen Baumarten nicht mehr behagt.
Früher wurde die Arve als Bauholz verarbeitet und heute ist es zu einem begehrtem "Luxusmaterial" geworden und dementsprechend auch der Preis.
Die Nachfrage ist in letzter Zeit so gestiegen, dass ein weiterer Rückgang der natürlichen Bestände befürchtet wird. Bei uns in der Val Müstair arbeiten aber alle Beteiligten in der Holzwirtschaft an intensiven und konsequenten Aufforstungsprogrammen.

Nur so nebenbei; das Arven Abfallholz im Cheminée lässt einem jeweils das Herz höher schlagen...

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