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Zwei Unternehmer des Jahres sind aus Region

Unter den Schweizer Preis- trägern des «Entrepreneur Of The Year»-Wettbewerbs 2014 sind auch zwei regionale Firmen: die Otto Hofstetter AG aus Uznach und die Baumann Federn AG aus Ermenswil.

Südostschweiz
25.10.14 - 02:00 Uhr

Zürich/St. Gallen. – Die Awards wurden in der Schweiz zum 17. Mal in Folge vergeben. Rund 300 Gäste aus Wirtschaft, Politik und Kultur feierten gestern Abend im Stadttheater St. Gallen die Ausgezeichneten, wie die Beratungsfirma EY mitteilt.

Der Preis in der Sparte Industrie geht an Otto Hofstetter, Konzernchef und Verwaltungsrat des gleichnamigen Unternehmens in Uznach. Er übernahm die Firma 1997 von seinem Vater und hat sie «für die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts fit gemacht», wie die Jury feststellt.

Das Unternehmen stellt Spritzgusswerkzeuge her. Ihr wichtigstes Standbein ist Pet. Hier hat sich die Firma als «unangefochtene Nummer 2 auf dem Weltmarkt etabliert». Pet-Rohlinge, die mit Hofstetter-Werkzeugen gegossen werden, werden global produziert und verarbeitet. Das Unternehmen hat Niederlassungen in Indien und China.

«Heimliche Perle der Wirtschaft»

Der Preis für Familienunternehmer geht an Hans R. Rüegg und seinen Sohn Thomas H. Rüegg von der Baumann Federn AG in Ermenswil/Rüti ZH. Sie sind «als Vertreter der vierten und fünften Generation verantwortlich für die Geschicke einer heimlichen Perle der Schweizer Wirtschaft», so die Jury-Begründung. Die Baumann-Federn-Gruppe entwickelt, produziert und vertreibt technische Federn, Stanz- und Biegeteile sowie die dafür notwendigen Werkzeuge. Das Unternehmen ist auf drei Kontinenten an elf Standorten tätig und beschäftigt insgesamt 1400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, 450 davon in der Schweiz. Getragen von «gegenseitigem Respekt» hätten es die Preisträger geschafft, den Führungsübergang für das Unternehmen ohne unnötige Erschütterungen zu gestalten, schreibt die Jury.

Landwirtschaft neu erfunden

Preisträger in der Kategorie Dienstleistung/Handel sind die Brüder Martin und Beat Jucker von der Jucker Farm in Seegräben ZH. Sie zeigen laut Jury «mit unbändiger Innovationslust und Tatkraft ... Tag für Tag, wie man in der Schweiz Landwirtschaft auch noch betreiben kann: Indem man sich vom Verbraucher her denkend immer wieder neu erfindet».

Neben der Produktion von Obst, Beeren und Gemüse haben die Brüder, um den Direktabsatz zu fördern, vor einigen Jahren eher zufällig eine Kürbisausstellung auf die Beine gestellt. Bei der Premiere wollten diese 8000 Menschen sehen, heute sind es gegen 300 000, die diese Ausstellungen in Seegräben und im Bächlihof in Jona sowie an fünf bis zehn weiteren Standorten in Europa besuchen.

Der aufstrebende Zürcher Jungunternehmer Viktor Calabrò hat die Jury überzeugt, indem er «das Personalvermittlungsgeschäft neu definiert». Seine Plattform «staff-finder.jobs» bringe bereits im vierten Betriebsjahr 45 000 Arbeitskräfte aus Gastronomie, Hotellerie, Event, Detailhandel sowie Administration mit 2500 Arbeitgebern automatisch und ohne Verzögerung zusammen.

Personalengpässe werden von Calabrò und seinen 46 Beschäftigen innerhalb von zwölf Stunden überwunden. Der Preisträger habe mit seinem Unternehmen in kurzer Zeit eine Nische in einem von grossen Anbietern dominierten Markt besetzen können, die das Potenzial habe, einen Paradigmenwechsel in der Arbeitgeber-Arbeitnehmer-Beziehung herbeizuführen, stellt die Jury fest. (so/sda)

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