×

Zwei «feurige» Tage des Denkmals im Tal des Lichts

In Graubünden finden die Europäischen Denkmaltage dieses Jahr rund um die Dörfer Lumbrein und Vrin statt. Das Motto am Wochenende vom 7. und 8. September: «Feuer, Licht, Energie».

Südostschweiz
03.09.13 - 02:00 Uhr

Von Jano Felice Pajarola

Lumbrein/Vrin. – Wie jedes Jahr ist auch heuer wieder ein Septemberwochenende europaweit dem Denkmal gewidmet. Der Archäologische Dienst und die Denkmalpflege Graubünden haben zusammen mit dem Bündner Heimatschutz ein Programm im Oberlugnez zusammengestellt. Das Thema «Feuer, Licht, Energie» zieht sich dabei durch alle Einzelveranstaltungen vom 7. und 8. September – Feuer beispielsweise als «Element mit zwei Gesichtern», wie die Organisatoren im Programmheft festhalten.

Einerseits hätten sich in Graubünden die Dorfbrände als verheerende Ereignisse in das kollektive Gedächtnis wortwörtlich «eingebrannt», andererseits habe die Kontrolle des Elements Feuer erst bahnbrechende zivilisatorische Errungenschaften wie die Herstellung von Keramik oder die Gewinnung von Metallen ermöglicht. Eine neue Herausforderung biete heute die Auseinandersetzung mit Energiefragen.

Feuermachen in Crestaulta …

Am Samstag, 7. September, ist das Schulhaus Lumbrein Ausgangspunkt für die verschiedenen Angebote. Von 10 bis 17 Uhr kann man sich mit einem Shuttlebus nach Surin zur bronzezeitlichen Siedlung Crestaulta begeben, um sich dort das «Feuermachen und Kochen wie zur Bronzezeit» präsentieren zu lassen, und eine Ausstellung zeigt Fotos und andere Bilder zu Crestaulta. Zur vollen Stunde gibt es zudem Führungen durch den Archäologischen Dienst.

An verschiedenen Zeitpunkten am Mittag und Nachmittag werden Führungen auch in Lumbrein angeboten: zum Thema Kalkbrennen, durch Häuser wie die Casa da Meer, die Casa Maus und den Wohnturm «Chisti», in der katholischen Pfarrkirche und im Elektrizitätswerk. Zu besichtigen ist auch die berühmte Riesen-Kristallgruppe vom Péz Regina.

Am Samstagabend nehmen die Tage des Denkmals die Elektrifizierung in den Fokus. Um 17 Uhr referiert Jürg Simonett über den Kraftwerkbau in Graubünden, anschliessend wird – als Schweizer Premiere – der Film «Le thé ou l’électricité» von Jérôme Le Maire gezeigt, und zum Schluss diskutiert Marianne Fischbacher von Museum Regiunal Surselva mit Zeitzeugen über die Elektrifizierung des Lugnez.

… und wandern im Windpark

Ausgangspunkt am Sonntag, 8. September, ist das Schulhaus in Vrin. Wieder steht von 10 bis 16 Uhr das Angebot in Crestaulta zur Verfügung; in Surin wird Brot gebacken, ein Referat stellt Tersnaus als Plansiedlung nach dem Brand von 1900 vor, gezeigt wird die katholische Pfarrkirche von Vrin, und Architekt Gion A. Caminada begibt sich mit den Besuchern um 14 Uhr auf einen Dorfrundgang. Das Thema Energie steht schliesslich im Zentrum einer Wanderung ab Lumbrein: Von 10.15 bis 15 Uhr kann man unter der Führung von Pro-Natura-Geschäftsführer Hans F. Schneider und Claudia Casciaro, Leiterin Projektierung und Bau beim Elektrizitätswerk der Stadt Zürich, das Windparkgebiet am Um Su erkunden. Für die nur bei guter Witterung stattfindende Tour ist eine Anmeldung bis am 4. September unter Tel. 081 257 27 89 erforderlich.

Weitere Infos: www.denkmalpflege.gr.ch und www.heimatschutz-gr.ch.

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu MEHR