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Zehnköpfiges Wolfsrudel im Taminatal beobachtet

In der Nähe von Valens im Taminatal konnte erstmals im Kanton St. Gallen das inzwischen auf zehn Tiere angewachsene Calanda-Wolfsrudel beobachtet werden.

Südostschweiz
30.11.13 - 01:00 Uhr

Valens. – Am Donnerstag kurz vor 16 Uhr haben Anwohner und Jäger im Taminatal zehn Wölfe beobachtet. «Eine derart grosse Gruppe ist in der Schweiz bislang noch nie nachgewiesen worden», sagte Dominik Thiel, Leiter Amt für Natur, Jagd und Fischerei des Kantons St. Gallen, auf Anfrage. Das Rudel konnten laut einer Mitteilung der Staatskanzlei St. Gallen auf einer Distanz von 500 Metern beobachtet werden. Die Wölfe seien ruhig talauswärts gezogen, hätten immer wieder zu den Menschen hingesehen und seien schliesslich im Wald verschwunden.

Zwei unbestätigte Tiere

Das Calandarudel besteht zurzeit aus zehn Tieren. Im vergangenen Sommer hatten die beiden Elterntiere zum zweiten Mal Nachwuchs erhalten. Insgesamt konnten sechs Welpen bestätigt werden. Bei den restlichen zwei Wölfen dürfte es sich gemäss Mitteilung um letztjährige Jungtiere oder zugewanderte Wölfe, möglicherweise aus Italien oder Frankreich, handeln.

Laut Thiel wurden im Sommer auf der Alp Ramutz am Kunkelspass, nahe der Kantonsgrenze zwischen Graubünden und St. Gallen, mehrere Wölfe nachgewiesen. Um die Herkunft und Abstammung aller Wölfe des Calandarudels herauszufinden, würden die Wildhüter der Kantone Graubünden und St. Gallen weiterhin DNA-Proben sammeln.

Trotz der vielen Wölfe am Kunkelspass sind gemäss Aussage von Thiel keine Schafe gerissen worden. «Das deutet auf einen guten Herdenschutz hin.» Zudem funktioniere das Konzept Wolf St. Gallen. Das Konzept fördert den Kontakt zwischen den Interessengruppen, die ihrerseits wiederum die Betroffenen beraten. (so)

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