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WM-Vergaben: Urteil erst 2015

Die Untersuchungen der Fifa zu Korruptionsvorwürfen bei der Vergabe der Weltmeisterschaften 2018 und 2022 ziehen sich in die Länge. Die Ethikkommission wird ein abschliessendes Urteil wohl erst im Frühjahr 2015 fällen.

Südostschweiz
20.09.14 - 02:00 Uhr

Fussball. – Hans-Joachim Eckert, der Vorsitzende der Ethikkommission, nannte diesen Termin am Freitag im Rahmen des «World Summit on Ethics in Sports» in Zürich. «Es wird Entscheide geben, vielleicht im Frühjahr.»

Keine Empfehlungen

Nach Angaben des deutschen Richters solle ein Urteil nur Einzelpersonen wie Mitglieder der Fifa-Exekutive betreffen, nicht aber eine eventuelle WM-Neuvergabe oder Annullierung der Wahl. «Das ist nicht unsere Aufgabe», sagte er. Das sei ein Entscheid der Fifa-Exekutive oder des Kongresses, stellte Eckert klar. Man werde auch keine Empfehlungen geben.

Zuvor hatte der Jurist erklärt, dass die Ethikkommission bis «Ende Oktober, Anfang November» den Bericht des Chefermittlers Michael Garcia zu den umstrittenen WM-Vergaben an Russland (2018) und Katar (2022) bewerten werde. «Ich verstehe, dass es dringend ist.»

«Es wird einige Zeit dauern»

Er studiere «sehr aufmerksam» die 430 Seiten des Untersuchungsberichts. «Auch wenn ich es gewohnt bin, schnell zu lesen, wird es einige Zeit dauern», sagte Eckert. Garcias Bericht sei aber noch nicht endgültig. «Es ist eine Zusammenfassung dessen, was er herausgefunden hat. Wir bewerten ihn, und dann wird Mr. Garcia weiter arbeiten.»

Nach Eckerts Angaben haben den Bericht nur vier Mitglieder der Fifa-Ethikkommission gesehen. Niemand habe Druck auf ihn ausgeübt, Details preiszugeben. «Es hat mich keiner angerufen», stellte Eckert klar. Der Bericht bleibe vertraulich. «Sie können sicher sein, dass wir professionell genug sind und wissen, wie man einen Bericht unter Verschluss hält.»

Anfang September hatte Chefermittler Garcia nach fast einem Jahr seinen Bericht der Ethikkommission vorgelegt. In diesem soll es laut Fifa «Folgerungen für das weitere Vorgehen hinsichtlich bestimmter Einzelpersonen» sowie «Empfehlungen für künftige Bewerbungsverfahren» geben. Unklar blieb, ob Garcia nach der einjährigen Untersuchung die Vergabe der WM an Russland oder Katar infrage stellt. (si)

Eishockey. – Gastgeber Südkorea hat für die Eishockey-Turniere der Olympischen Winterspiele 2018 in Pyeongchang Fixplätze erhalten. Der Weltverband (IIHF) vergab diese sowohl an das Männer- als auch an das Frauen-Team. Beide sind in den aktuellen Weltranglisten nicht in den Top 20 zu finden. Die Turnierformate für die nächsten Winterspiele stehen noch nicht fest. Fixiert wurde allerdings bereits jetzt, dass die südkoreanischen Teams am schlechtesten gesetzt sein werden. (si)

Boxen. – Der Boxer Ruben Carvalho ist von der Disziplinarkammer für Dopingfälle von Swiss Olympic der Verweigerung einer Dopingkontrolle schuldig erklärt und für 18 Monate gesperrt worden. Der 19-Jährige hatte am 7. Mai 2014 anlässlich einer Trainingskontrolle die Urinabgabe ungenügend erfüllt. (si)

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