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Wie Apps beim Shoppen den Verkäufer ersetzen

Neue Apps ersetzen immer mehr die Verkäufer in den Einkaufsläden. Mittels Bluetooth-Sensoren werden Informationen über die betrachtete Ware im Gestell direkt auf das Smartphone übertragen.

Südostschweiz
03.06.13 - 02:00 Uhr

Eine Hilfe nicht nur für die Kunden, sondern insbesondere auch für die Werbebranche.

Online einkaufen ist bequem. Die Bewertungen von anderen Einkäufern werden zur Entscheidungshilfe und das Schlafzimmer nach der Lieferung zur Umkleide.

Trotzdem möchten viele ihre Einkaufstour durch hippe Läden nicht missen, auf denen sie mit Verkäufern und anderen Kunden in Kontakt kommen und sich vom Angebot inspirieren lassen. App-Anbieter in Nordamerika führen nun beide Welten zusammen. Dabei soll das Smartphone zum Einkaufsberater werden.

Apps wie Swirl, Shopkick, Shopcaster, Sudo oder Clutch geben dem Käufer Informationen über Produkte, Aktionen und Empfehlungen an die Hand. Am weitesten geht dabei wohl Swirl. Hier bekommt der Nutzer in den Läden direkt Angebote unterbreitet und Produkte vorgeschlagen.

In der beliebten New Yorker Einkaufsgegend Soho ist Swirl bereits omnipräsent. «Von uns gibt es direkt im Laden Hinweise wie ‘Hier findest du die neuesten Angebote’ oder ‘Du suchst doch nach Taschen, die neuesten aus dem Sortiment liegen genau vor dir’», verrät Swirl-Chef Hilmi Ozguc.

Bluetooth-Sensoren, die an Wänden oder Regalen montiert sind, übermitteln die Daten und geben dem Kunden je nach Standort genaue Einkauftipps. Laut Ozguc will der moderne Kunde «die Vorteile des E-Commerce, aber in den konventionellen Geschäften».

Besonders wertvoll werde das in Boston ansässige Start-Up durch die genauen und umfassenden Daten über die Kunden. Swirl wisse, wie häufig ein Laden besucht werde und in welchen anderen Shops der Nutzer noch Zeit verbringe. Deswegen seien die Informationen für Werbekunden so interessant.

Die Anwendung informiert Kunden über Angebote und belohnt den Besuch bestimmter Geschäfte mit Bonuspunkten. Diese können dann beispielsweise in Form von Gutscheinen, Kinotickets oder Song-Downloads bei iTunes eingelöst werden. Andere Anbieter wie Clutch und Sudo konzentrieren sich vor allem darauf, Nutzerinnen und Nutzer über Sonderangebote in Kenntnis zu setzen.

Einen etwas anderen Ansatz hat Shopcaster. Die App richtet sich an Kunden, die sich von grossen Ketten fernhalten und bei unabhängigen Einzelhändlern einkaufen wollen. «Für unsere Nutzer ist Einkaufen in vielen Fällen eine Form von Sport», sagt Firmenchefin Judy Sims. Anstoss für den Kauf sei häufig die Geschichte hinter dem Produkt und wo es sich kaufen lasse. Harry Tresch

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