Wer folgt auf Nino Niederreiter?

Die Sportfans entscheiden mit, wer als Bündner Sportler des Jahres ausgezeichnet wird

Von René Weber

Landesweit hat kein anderer Kanton erfolgreichere Sportler als Graubünden. Dementsprechend findet die Wahl des Bündner Sportlers des Jahres auch national Beachtung. Ein Blick auf die Siegerliste erklärt, warum das so ist. Die Langläufer Dario Cologna (2008) und Curdin Perl (2011), Skirennfahrer Carlo Janka (2009), Mountainbiker Nino Schurter (2010), Freeskier Elias Ambühl (2012) und im letzten Jahr NHL-Eishockeyaner Nino Niederreiter waren die letzten Ausgezeichneten. Sie alle gehören in ihren Sportarten zu den Erfolgreichsten, alle haben sie an Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen teilgenommen.

<strong>Am 13. Juni</strong> wird der traditionelle Sportpreis, der insgesamt zum 15. Mal verliehen wird, an der dritten Bündner Sportnacht im GKB-Auditorium in Chur an den Gewinner oder die Gewinnerin verliehen. «Die ersten beiden Durchführungen der Gala waren ein Erfolg – in jeder Beziehung. Sportler und Gäste kamen in den Genuss eines interessanten Rahmenprogramms und haben dieses geschätzt und genossen», erklärt Remo Cavegn. Der Präsident des Bündner Verbands für Sport, der für die Organisation verantwortlich zeichnet, glaubt trotz politischem Widerstand an eine Zukunft und die Berechtigung des Events (siehe Artikel links). Vorerst gilt Cavegns Konzentration nun der dritten Auflage, zu welcher neben Prominenz aus Sport, Politik und Wirtschaft auch Delegationen der Mitgliederverbände des Bündner Verbandes für Sport eingeladen sind.

Den Anwesenden der dritten Bündner Sportnacht, durch die SRF-Moderatorin Isabella Wieland führen wird, wird nicht nur kulinarisch und musikalisch einiges geboten werden. Sie werden auch eine Podiumsdiskussion zum Thema Fussball-Nachwuchsförderung und Weltmeisterschaft miterleben. Neben der Ehrung des Sportler des Jahres werden aber auch der Bündner Nachwuchssportler, der Funktionär und der Verein des Jahres ausgezeichnet. Neu ins Programm integriert wird die Ehrung des Behindertensportler des Jahres, die von der Organisation Procap Grischun durchgeführt wird.

<strong>Die Frage aller Fragen</strong> ist nicht erst an der Bündner Sportnacht, wer als Nachfolger von NHL-Star Niederreiter geehrt wird. Acht Athleten – vier Männer und vier Frauen – sind es, die der Bündner Verband für Sport aus allen eingegangenen Vorschlägen seiner angeschlossenen Sportverbände ausgewählt hat: Nevin Galmarini (Snowboard), Silvia Casanova (Rennreiten), Sandro Viletta (Ski alpin), Laurien van der Graaff (Langlauf), Edi Philipp (Schwingen), Binia Feltscher (Curling), Gino Deflorian (Schwimmen) und Evelina Raselli (Eishockey). Weitere Kandidaten wie die Engadiner Biathlon-Olympia-Medaillengewinnerin Selina Gasparin oder der in diesen Tagen mit Bosnien an der WM engagierte Churer Fussballer Senad Lulic stehen darum nicht zur Wahl, weil sie am 13. Juni an der Sportnacht nicht anwesend sein können. Beide bedauern dies. Dass das keine leeren Worte sind, zeigt ein Mail von Gasparin an die Organisatoren. Darin schreibt sie: «Ich bin am 13. Juni im Trainingslager und kann daher leider nicht an die Sportnacht kommen. Ich bedaure es und arbeite hart daran, weiter erfolgreich zu sein, um bei der nächsten Feier wieder dabei sein zu können.»