×

Wahlumfrage war erstaunlich genau

Der Vergleich mit den Wahlergebnissen zeigt: Die Demoscope-Umfrage von Anfang Oktober lag nicht schlecht. Und: Bereits die HTW-Untersuchung vom letzten Jahr erkannte die Trends richtig.

Südostschweiz
26.10.11 - 02:00 Uhr

Chur. – Die zwischen dem 26. und 30. September vom Meinungsforschungsinstitut Demoscope im Auftrag der «Südostschweiz» und Radiotelevisiun Svizra Rumantscha befragten Wählerinnen und Wähler haben sich nicht geirrt und das Ergebnis der Nationalratswahlen in Graubünden ziemlich gut vorausgesehen. So haben SVP und BDP «in echt» zusammen 45 Prozent erreicht. Die Befragung ergab 46 Prozent. Allerdings liegen die beiden konkurrenzierenden Parteien viel näher beisammen als gedacht. Die neue SVP wurde zwar tatsächlich auf Anhieb stärkste Partei, allerdings nur mit vier Prozent Vorsprung auf die BDP, die auf 20, 5 Prozent kam (Umfrage: 15,7 Prozent).

Auch die Verluste von CVP, SP und FDP nahm die Umfrage vorweg. Nur beim Ausmass gibt es Unterschiede: Die CVP stürzte weniger stark ab; von 20,3 Prozent bei den Wahlen 2007 auf 16,6 Prozent (Umfrage: 13,2). Der SP erging es noch leicht schlechter (15,6) als in der Umfrage (16,4). 2007 kam die Partei noch auf auf 23,7 Prozent. Dafür fiel das FDP-Debakel noch grösser aus. Die Umfrage sah den Freisinn bei 13,3 Prozent. Tatsächlich erreichte er nur 11,9 Prozent (Wahlen 2007: 19,1).

FDP-Absturz mit Ansage

All das sah übrigens auch schon die Umfrage anlässlich der Regierungs- und Grossratswahlen im Frühling 2010 voraus. Die Hochschule für Technik und Wirtschaft untersuchte damals für die «Südostschweiz», wie sich die Wählerschaft verhalten würde, wenn das Kantonsparlament im Proporzsystem gewählt würde. Die Trends waren eindeutig. Die SVP von null an die Spitze, BDP und CVP mit leichten Verlusten und die FDP mit einem Totalabsturz. Weil die FDP dank dem Majorzsystem einen Erdrutschsieg landete, nahm dieses Ergebnis niemand ernst. Die Demoscope-Umfrage lag eigentlich nur bei den Grünliberalen daneben. Mit den 4,6 Prozent (statt der erreichten 8,3 Prozent) wäre es nichts geworden mit dem Nationalratssitz für Josias Gasser. (dsi)

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu MEHR