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Vielerlei Hommagen an Medienpionierin Wyss

100 Jahre nach ihrer Geburt und elf Jahre nach ihrem Tod erfährt die Medienpionierin und Autorin Laure Wyss derzeit wieder hohe Wertschätzung: Eine Biografie erscheint und Wyss’ Heimatstadt Biel benennt einen Platz nach ihr.

Südostschweiz
19.06.13 - 02:00 Uhr

Dazu gibt es im Bieler Kulturzentrum Pasqu Art an Wyss’ Geburtstag am 20. Juni eine Jubiläumsveranstaltung unter anderen mit Wyss' Weggefährtin Klara Obermüller und Stadtpräsident Erich Fehr. Im Pasqu Art, das damals noch ein Kreisspital war, wurde Wyss 1913 geboren.

Der Ehre ist nicht zu viel: Laure Wyss, die nebenbei allein einen Sohn grosszog, leistete ab den 1950er-Jahren in Printmedien und im Fernsehen Pionierarbeit im Frauenjournalismus. 1970 gehörte sie zudem als langjährige «Tages-Anzeiger»-Redaktorin zu den Mitbegründern des «Tages-Anzeiger Magazins». Kein Wunder, wurde es ihr nach der Pensionierung etwas langweilig. Neben der freien Arbeit als Gerichtsreporterin begann sie Bücher zu schreiben. Ihr erstes Werk «Frauen erzählen ihr Leben. 14 Protokolle» war 1976 noch schwer in einem Verlag unterzubringen – zu deprimierend fanden die Verleger die darin geschilderten, verpassten Leben der Frauen. «Mutters Geburtstag» war 1978 ihr erstes, auf eigener Erfahrung beruhendes, belletristisches Buch.

1950 bis 1962 betreute Laure Wyss eine Frauen- und Kinderbeilage für die «Luzerner Zeitung». Parallel baute sie ab 1958 das Frauenressort beim Schweizer Fernsehen auf und produzierte Sozialreportagen, vorzugsweise über Frauen und Minderheiten, am liebsten Strafgefangene. Auch Themen wie Homosexualität und Verhütung brachte sie aufs Tapet – damals noch ganz heisse Eisen. (sda)

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